Ahrwein im Blick
100 Jahre Weingut Riske in Dernau: Ein Grund zu feiern
Volker Riske freut sich über das Geschenk seiner Mitarbeiter.
Eberhard Thomas Müller

Am Samstag hat das Weingut Erwin Riske in Dernau sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei blickten die Winzer auf die Geschichte des Gutes zurück, sie haben aber auch aktuelle Entwicklungen im Blick. So wagen sie etwa den Sprung über den Rhein.

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Viele Gratulanten waren am Wochenende zur Feier anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Weinguts Erwin Riske gekommen, um das Traditionsunternehmen in Dernau zu feiern. Zu einem fröhlichen Hoffest bei Sekt und Flammkuchen hatten Katharina Riske und Jan Riske sowie die Eltern Mechthild Riske und Volker Riske in die Wingertstraße 28 eingeladen. Dabei konnten Weine verkostet und in der Probierstube der Geruchssinn anhand von Weinaromen geschult werden.

„Unser Vater musste mit 15 Jahren den Betrieb übernehmen, als Großvater starb.“
Volker Riske hob die Leistung seines Vaters Erwin hervor, der dem Weingut den Namen gab.

Bei dem kleinen Festakt schaute Volker Riske zurück in die Anfänge im Jahr 1925, als Franz Meyer und die Winzergenossenschaft im Streit auseinandergegangen waren und das Weingut Geschwister Meyer entstand. Für Seniorchef Volker Riske ein „mutiger Schritt“ seines Urgroßvaters. Doch die nächsten Generationen folgten. „Unser Vater musste mit 15 Jahren den Betrieb übernehmen, als Großvater starb“, hob Volker Riske die große Leistung seines Vaters Erwin hervor, der dem Weingut den Namen gab.

Während des Festakts gab es weinkönigliche Grüße gab es an Familie Riske.
Eberhard Thomas Müller

Stolz präsentierte Volker Riske ein Relikt aus der Vergangenheit, die historische Abfüll- und Filteranlage: „Unter vier Weingütern hatten wir uns diese und andere Gerätschaften geteilt.“ Schwer wurde es für die Ahrwinzer ab den 1960er-Jahren, als Steillagen im Vergleich zu den Flachlagen durch den hohen Arbeitsaufwand nicht konkurrenzfähig waren. Volker Riske sollte kein Winzer werden, sondern übers Gymnasium „mit Schlips und Kragen“ in den Lehrerberuf gehen. Als aber Vater Erwin erkrankte, stellte Volker Riske fest, dass mit der Flurbereinigung Rebflächen zusammengelegt und Zugangswege verbessert worden waren. „Da kann man was entwickeln“, dachte er sich und übernahm das Weingut 1985 als Winzermeister.

Im vergangenen Jahr hat Jan Riske dann den Betrieb mit Frau Katharina, Marketing, in der fünften Generation übernommen. Er sagt: „Wir treten in große Fußstapfen bei besten Startbedingungen.“ Klasse statt Masse lautet die Philosophie des Weinguts Erwin Riske, dessen Produkte seit 1997 in der Straußwirtschaft zu verkosten sind. Neu hinzugekommen sind 2007 Weinberge in Leutesdorf und Rheinbrohl, die den Bedarf an weißen Weinen und dem Riesling Secco decken, während Jan Riske an der Ahr Rotweine auf Premiumniveau erzeugt, also Erntemengen reduziert und die Weine in der Gärung führt. „Fünf Hektar an der Ahr, das ist sportlich und viel Arbeit“, berichtet er. Vieles ist heute immer noch Handarbeit, wobei Technik, ein Raupenfahrzeug im Weinberg und eine hochmoderne Abfüllanlage die Arbeit erleichtern.

„90 Prozent vermarkten wir direkt an die Endverbraucher.“
Winzer Jan Riske

Für Jan Riske ist die Ahrflut ein Teil der Geschichte. Doch er blickt optimistisch in die Zukunft: „90 Prozent vermarkten wir direkt an die Endverbraucher. Zudem klopfen mehr und mehr die Nordländer, Dänemark und Niederlande, bei uns an und schätzen hochwertige Weine.“ Ein Weingut, das auf die Zukunft setzt und Ahrweine noch bekannter macht.

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