Mosel
Zufahrten zu Campinginseln an Mosel überflutet

Die Spitze der Campinginsel in Winningen steht genauso unter Wasser wie die Zufahrt. Aktuell ist somit für etwa 180 Wohnwagen der Landweg nach Winningen abgeschnitten.

Volker Schmidt

Mosel. Mit großer Sorge blicken derzeit einige Campingplatzbetreiber an der Mosel auf die Wasserstände. Denn das aktuelle Hochwasser kommt für sie zur absoluten Unzeit - mitten in der Saison. Der Knaus-Campingpark in Burgen wurde aus Sicherheitsgründen bereits evakuiert. Auf der Winninger Campinginsel ist das nicht mehr möglich, denn die einzige Zufahrt zum Platz steht anderthalb Meter tief unter Wasser.

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Der Betreiber der Campinginsel, Thomas Lange, ist aufgrund der „brenzligen Situation“ nervös. Immerhin stehen aktuell noch 180 Wohnwagen auf der Insel. Damit diese komplett überflutet ist, muss das Wasser allerdings noch etwas steigen. Am Mittwochnachmittag um 17 Uhr stand es am Pegel Trier bei 5,14 Meter. Erst bei 8,20 Meter steht die Insel komplett unter Wasser. Wegen der in die Mosel mündenden Bäche, die derzeit ebenfalls viel Wasser führen, könnte das aber auch bei einem niedrigeren Cochemer Pegelstand geschehen, glaubt Lange. Einen Notfallplan zur Evakuierung gibt es nicht. Lange kritisiert vor allem das Hochwassermeldezentrum. „Normalerweise evakuieren wir bei 4,60 Meter“, sagt er. Auf der Internetseite www.hochwasser-rlp.de habe man aber am Montag noch 4,30 Meter mit einer fallenden Tendenz angezeigt. „Daher sind wir nicht nervös geworden, weil es fallend war“, so Lange. „Das wurde dann aber immer wieder nach oben korrigiert“, sagt er und spricht von einer „Fehlvorhersage“ der Fachleute: „So habe ich mich auf die verlassen, und jetzt bin ich verlassen.“

Laut der Abschätzung von Mittwochnachmittag könnte der Pegel in Trier am Donnerstag bis auf 5,50 Meter steigen. Ob das wirklich so sein wird, ist laut Michael Schuhmacher vom Hochwassermeldezentrum in Trier aber nicht klar: „Unsere Vorhersage ist nur so gut wie die Wettervorhersage.“ Auf www.hochwasser-rlp.de hieß es am Mittwoch im Lagebericht: „Da die Wetterlage labil ist, kann im Einzelnen nicht vorhergesagt werden, an welchen Pegeln und in welcher Höhe die Wasserstände ansteigen werden.“ Aktuell hat man ohnehin gar keinen Meldedienst eingerichtet. Das wird erst ab einer Pegelhöhe von sechs Metern oder fünf Metern und schnell steigenden Wasserständen geschehen, so Schuhmacher. Er sei ständig mit Campingplatzbetreibern in Kontakt. Warnen würde man aber nur die Kreisverwaltungen. „Eine Versorgung von Privatleuten können wir nicht leisten“, so Schuhmacher.

Auch die Zufahrt zur Campinginsel Hatzenport ist überflutet. „Noch ist aber alles entspannt“, sagt Tanja Schwarz vom Campingplatz Sonnenwerth. Das Wasser müsse schon sehr hoch steigen, damit man keinen sicheren Platz mehr finden würde. Noch nicht überflutet ist auch der Platz von Camping Burgen. „Wir haben die Wohnwagen aber schon vom Ufer weggezogen“, sagt Anke Querbach. Im Moment nimmt man zwar noch neue Kunden auf. Die Belegung ist aber wegen des schlechten Wetters deutlich geringer als normalerweise zu dieser Jahreszeit.

Evakuiert werden musste der etwas tiefer gelegene Knaus-Campingpark in Burgen. „Die Sicherheit hat Vorrang“, sagt Camp-Manager Stephan Wehdeking. So weit ist man beim Knaus-Campingpark Rhein-Mosel in Koblenz noch nicht. Allerdings sind auch dort 80 der 200 Plätze gesperrt worden. „Zurzeit haben wir eingeschränkten Betrieb“, sagt Camp-Manager Sven Holzmann. Für den Koblenzer Campingpark ist der Wasserstand des Rheins am Pegel Koblenz ausschlaggebend. „Bei sechs Metern müssen wir alles abbauen“, so Holzmann. „Heute Nacht sind wir mit 5,35 Meter knapp vorbeigeschrammt“, erklärte er am Mittwoch. Volker Schmidt

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