Die für das Schienennetz und die Stationen der Deutschen Bahn verantwortliche DB InfraGO AG hat verschiedene Baumaßnahmen angekündigt, die ab dem 2. Mai zu einer Totalsperrung der linken Rheinstrecke zwischen Koblenz und Köln führen werden. Für die Bahnkunden ergeben sich im Regionalverkehr aufgrund des notwendigen Ersatzverkehrs mit Bussen deutlich längere Fahr- und Reisezeiten. Die Änderungen für den Regionalverkehr im Rheintal sind bereits in den elektronischen Auskunftssystemen eingestellt.
Linke Rheinseite für Züge gesperrt
Die linke Rheinstrecke wird ab Freitag, 2. Mai, 21 Uhr, bis Montag, 19. Mai, um 5 Uhr, zwischen Köln und Koblenz wegen verschiedener Baumaßnahmen in beiden Richtungen für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Betroffene Züge des Regionalverkehrs sind der RE 5 (RRX), die RB 26 (Mittelrheinbahn) und die RB 30 (Ahrtalbahn), die komplett ausfallen. Ein umfangreicher Schienenersatzverkehr, auch mit Expressbussen, wird eingerichtet. Für Reisende nach Bonn und Köln werden auch Zugverbindungen über die rechte Rheinstrecke angegeben.

Entgegen erster Planungen kann die Strecke Andernach, Mayen Ost, Kaisersesch mit den Linien RB 38 und RB 23 mit einem angepassten Fahrplan bedient werden. Die RB 38 kann regulär zwischen Kaisersesch und Andernach fahren, jedoch mit geringen Einschränkungen zwischen Miesenheim und Andernach. Je nach Tageszeit fallen einzelne Fahrten zwischen Miesenheim und Andernach oder in der Gegenrichtung aus. Die RB 23 fährt zwischen Mayen und Andernach regulär. Die Züge auf der Ahrtalbahn (RB30) entfallen während der Sperrung der Rheinstrecke, sie werden weiterhin mittels eines Ersatzverkehrs mit Bussen ersetzt.
Großbaustelle bei Kesselheim
Mitten im 1. Weltkrieg ist die Eisenbahnverbindung von Neuwied zur Moselstrecke mit der „Kronprinz-Wilhelm-Brücke“ (Urmitzer Brücke) gebaut worden. Zur Überführung der beiden Streckengleise über die linke Rheinstrecke wurde bei Kesselheim ein mächtiges Bauwerk aus Beton errichtet. Nach über 100 Jahren bestehen dort gravierende Schäden, die einen Neubau erfordern. Außerdem gibt es Probleme mit der nicht regelkonformen Höhe für die Fahrleitungen. Alle Züge in Richtung Andernach müssen das Bauwerk mit abgesenktem Stromabnehmer passieren, um Schäden an Loks und Triebwagen zu vermeiden. Während der Abrissarbeiten können weder die linke Rheinstrecke noch die eingleisige Verbindung in Richtung Neuwied genutzt werden. Die Arbeiten für den Neubau werden bis Mitte kommenden Jahres andauern. Abschnittsweise wird die Strecke Neuwied – Koblenz von Teilsperrungen betroffen sein, die Strecke Mülheim-Kärlich – Koblenz-Lützel von eingleisigen Sperrungen.
Ausblick auf 2026
Die „Generalsanierung Rechter Rhein“ zwischen Wiesbaden, Lahnstein und Troisdorf ist im kommenden Jahr mit einer Totalsperrung vom 11. Juli bis 12. Dezember 2026 geplant. „Der SPNV-Nord hat den Bedarf für die SEV-Leistungen gegenüber DB InfraGo angemeldet. Die Erarbeitung der Fahrplankonzepte mit den benachbarten Aufgabenträgern go.Rheinland in Köln und dem hessischen Rhein-Main-Verkehrsverbund sind weit fortgeschritten“, sagt Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV-Nord. „Zudem sind erste Abstimmungen mit Städten und Gemeinden zu Haltepositionen, Bus-Bereitstellungsplätzen und dem Schülerverkehr eingeleitet worden.“

Der Fahrplankonzept-Entwurf für den Abschnitt Koblenz-Wiesbaden sieht Expressbusse im 30-Minuten-Takt mit Führung über die B 42 vor. Der Knotenpunkt Koblenz – mit Anschlüssen von und zu den RE-Linien zur vollen Stunde – wird in den SEV eingebunden. Zwischen Koblenz und Braubach pendeln Lokalbusse im 30-Minuten-Takt.
Das Konzept für den Abschnitt Koblenz–Troisdorf sieht Expressbusse für den RE8 im 30-Minuten-Takt vor. Auch dieser SEV wird in den Knotenpunkt Koblenz eingebunden. Zwischen Troisdorf und Linz pendeln Lokalbusse im 30-Minuten-Takt. Zusätzlich gibt es einen SEV für die RB27 zwischen Koblenz, Vallendar, Neuwied und Linz im 30- oder 60-Minuten-Takt, zeitweise ergänzt durch einen Zug zwischen Koblenz und Unkel.