Kuriosum in Koblenz
Wo Parken am Wochenende links was kostet, rechts nichts
Die rechte Straßenseite: Ab Samstag 14 Uhr ist das Parken frei.
Doris Schneider

Parken ist ein Riesenthema in Koblenz. Und offenbar kommt es manchmal sogar auf die Straßenseite an, wann man einen Parkschein braucht und wie teuer der ist. Ein kurioses Beispiel aus der Südlichen Vorstadt.

Hohe Mietshäuser stehen auf beiden Seiten der langen Straße, im Erdgeschoss gibt es auf der einen Seite eine Wäscherei, einen Pizzadienst, einen kleinen Kosmetikladen, einen Buchladen, noch einen Wäschedienst. Auf der anderen einen Schuster und eine Apotheke, an der Ecke ist eine beliebte Kneipe. Die Hohenzollernstraße zwischen der St.-Josef- und der Schenkendorfstraße ist eine belebte Wohn- und Geschäftsstraße im Koblenzer Süden. Nichts Besonderes eigentlich.

Links jeden Tag von 8 bis 21 Uhr zahlen, rechts samstags nur bis 14 Uhr und sonntags frei: Die beiden Straßenseiten haben unterschiedliche Regelungen, was Parkscheine angeht.
Doris Schneider

Besonders ist allerdings ein Umstand: Die Zeiten, in denen man fürs Parken bezahlen muss, sind auf beiden Straßenseiten unterschiedlich. Aus der Innenstadt kommend Richtung Oberwerth gesehen rechts ist das Abstellen Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr kostenpflichtig, samstags von 8 bis 14 Uhr. Danach darf man bis Montagmorgen kostenlos parken, so wie es üblich ist in diesem Teil der Vorstadt.

Links dagegen herrscht Parkscheinpflicht täglich von 8 bis 21 Uhr, also auch samstags und sonntags. Die Höchstparkdauer ist indes mit vier Stunden auf beiden Seiten gleich, ebenso die Gebühr mit 25 Cent pro 20 Minuten, also 75 Cent pro Stunde.

Die linke Straßenseite, Richtung Süden geschaut: Man muss jeden Tag zahlen.
Doris Schneider

Viele Anwohner stehen an diesem Tag hier in der Hohenzollernstraße, für sie ist das Thema egal: Der Abschnitt gehört zur Anwohnerparkzone 10b, sie müssen nicht zusätzlich bezahlen.

Doch wieso sind die Parkzeiten so unterschiedlich? Wieso gibt es unterschiedliche Bestimmungen auf zwei gegenüberliegenden Straßenseiten? „Diese Regelung stammt aus der Zeit, als das Bewohnerparken dort eingerichtet worden ist“, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak auf Nachfrage unserer Redaktion.

Regelung soll Parkplatzumschlag begünstigen

Wie es dazu kam, kann Knaak auch nicht genau sagen. „Grundsätzlich dient die Limitierung der Parkzeiten dazu, mehr Menschen das Parken ihrer Fahrzeuge zu ermöglichen“, erklärt er. „Dies kann auch an Wochenenden oder rund um die Uhr erfolgen, je nach Nachfragebedarf in der jeweiligen Gegend.“ Die Bewohner mit einem Parkausweis sind von den Parkgebühren und von der Parkhöchstdauer befreit, also von den Regelungen nicht getroffen.

Aufgepasst hat der Fahrer eines dunklen Pkw: Er hat auch an Ostermontag ein Ticket gezogen.
Doris Schneider

Allerdings unterscheiden sich die beiden Straßenseiten gefühlt kaum voneinander. Wieso es also den Unterschied gibt, der ja vor allem am Abend nach 19 Uhr und am Wochenende ab Samstag 14 Uhr greift, ist eigentlich nicht so recht zu beantworten.

Übrigens ist die Hohenzollernstraße offenbar nicht die einzige Stelle in Koblenz, in der das merkwürdig ist. „Das gibt es auch in anderen Straßen“, sagt Thomas Knaak. In welchen, kann die Verwaltung allerdings auf die Schnelle auch nicht sagen.

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