Umfrage der IHK Koblenz
Wirtschaft hofft auf positive Trendwende
Es geht nach oben - aber da geht noch mehr: Der IHK-Konjunkturklimaindex analysiert die Wirtschaftliche Stimmung im Kreis Mayen-Koblenz.
Bernd Wüstneck/dpa. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Es könnte gut werden, aber wir warten erst mal ab: So lassen sich die Erwartungen zusammenfassen, die Unternehmen in der Region mit der neuen Bundesregierung verknüpfen. Der aktuelle IHK-Konjunkturklimaindex schlüsselt Hoffnungen und Hemmnisse auf.

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Die wirtschaftliche Stimmung im Landkreis Mayen-Koblenz hat sich im Frühsommer 2025 leicht verbessert, bleibt aber insgesamt auf niedrigem Niveau. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der gewerblichen Wirtschaft zusammenfasst, ist gegenüber der Vorumfrage vom Jahresbeginn 2025 um 9 Punkte auf nunmehr 71 Punkte gestiegen. Damit liegt der Wert weiterhin unter dem Durchschnittswert des gesamten Bezirks der IHK Koblenz (86 Punkte), wobei der Abstand im Vergleich zur Umfrage zum Jahresbeginn etwas geringer geworden ist. Mit einem Wert von unter 100 Punkten ist die Gesamtstimmung damit weiterhin mehrheitlich negativ geprägt.

Die aktuelle Lageeinschätzung der Unternehmen zeigt eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorumfrage, auch wenn das Niveau nach wie vor schwach bleibt. 41 Prozent empfinden ihre wirtschaftliche Situation als schlecht – deutlich weniger als noch zu Jahresbeginn 2025 (53 Prozent).

Der Blick auf die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate ist weiterhin von Zurückhaltung geprägt. Der Erwartungssaldo aus positiven und negativen Antworten liegt mit minus 35 Prozentpunkten zwar leicht über dem Wert der Vorumfrage (minus 39 Prozentpunkte), aber noch weit entfernt von einer überwiegend positiven Zukunftsaussicht.

„Wir nehmen tatsächlich auch in unserer Region schon eine leicht positive Trendwende nach dem Start der neuen Bundesregierung wahr – ausgelöst durch das schon vor der Wahl beschlossene Finanzpaket.“
Der Vorsitzende des IHK-Regionalbeirats Andreas Normann

Der Vorsitzende des IHK-Regionalbeirats Andreas Normann von der Spedition Mathias Normann GmbH & Co. KG aus Bendorf sagt: „Wir nehmen tatsächlich auch in unserer Region schon eine leicht positive Trendwende nach dem Start der neuen Bundesregierung wahr – ausgelöst durch das schon vor der Wahl beschlossene Finanzpaket.“ Für IHK-Regionalgeschäftsführer Martin Neudecker ist es wichtig, dass diese neuen Chancen durch frühe Entscheidungen für zusätzliche Investitionen sowie durch unbürokratische Genehmigungsverfahren möglichst schnell realisiert werden: „Wir brauchen eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit, damit dieser Trend zeitnah in den Unternehmen unserer Region ankommt,“ fordert Martin Neudecker.

Bei den Investitionsabsichten für die nächsten zwölf Monate zeigt sich im Vergleich zum Jahresbeginn 2025 eine leichte Belebung. Ein Viertel der regionalen Unternehmen will ihre Investitionen steigern, während 37 Prozent Kürzungen im Investitionsbudget planen. Der Investitionssaldo verbessert sich damit von minus 36 auf minus 12 Prozentpunkte. Hinsichtlich der Beschäftigungsabsichten erwartet die Mehrheit (74 Prozent) eine gleichbleibende Mitarbeiterzahl, während jeder vierte Betrieb mit einem Personalabbau rechnet.

Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen im Landkreis Mayen-Koblenz weiterhin den Inlandsabsatz mit 75 Prozent der Nennungen. Auch die Arbeitskosten (53 Prozent), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (47 Prozent) sowie die Energiepreise (46 Prozent) bleiben zentrale Herausforderungen.

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