Urbar
Wilma Bradley ist nun Ehrenbürgerin von Urbar

Über die Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an Wilma Bradley freuten sich mit Ortsbürgermeisterin Karin Küsel-Ferber (von links), Katharina Zindorf, eine Freundin aus Kindertagen, Gudrun Daubländer, die Vorsitzende des Fördervereins der Stommel-Stiftung, Fred Pretz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar, sowie Thomas Messingschlager, künstlerischer Leiter der Stiftung.

Katharina Demleitner

Urbar. Wilma Bradley ist Ehrenbürgerin von Urbar. Bei einer Feierstunde verlieh Bürgermeisterin Karin Küsel-Ferber der Förderin "in dankbarer Anerkennung" die entsprechende Urkunde. Mithilfe der großzügigen Unterstützung der gebürtigen Urbarerin konnte in der Höhengemeinde die Stommel-Stiftung für Musik, Kultur und Bildung ins Leben gerufen und in einem eigenen Gebäude beheimatet werden. Entgegengenommen hat die Auszeichnung für die in den USA lebende und nicht persönlich anwesende 88-Jährige Bernd Obergfell, der die Urkunde Wilma Bradley im Herbst persönlich überreichen wird.

Von unserer Mitarbeiterin Katharina Demleitner

Im Haus ihrer Großeltern Maria und Karl Stommel in der Urbarer Hauptstraße kommt Wilma Bradley 1928 zur Welt. Unmittelbar gegenüber wohnt Katharina Zindorf, die damals noch Neuneier hieß. Die beiden Mädchen wachsen gemeinsam auf, werden beste Freundinnen. „Verkaufen und Kochen haben wir beim großen Fliederbaum immer gespielt“, erinnert sich Katharina Zindorf.

Auch als Wilma Bradley am Koblenzer Hilda-Gymnasium das Abitur ablegt – ihre ehemalige Klassenkameradin Erika Hoffecker ist ebenfalls bei der Feierstunde zugegen – und dank ihrer besonderen Sprachbegabung in verschiedenen Firmen tätig ist, bleiben die Freundinnen in Kontakt.

1954 zieht die gebürtige Urbarerin nach New York, heiratet Frank Bradley und arbeitet dann im Generalkonsulat der Bundesrepublik in Seattle. Nach dem frühen Tod ihres Mannes 1966 führt sie sein Makler-Unternehmen fort, beteiligt sich an Investitionen und wird sehr wohlhabend.

„Dafür ist Wilma Bradley sehr dankbar, weil sie Förderprojekte unterstützen und daraus Genugtuung für sich selbst herleiten darf“, sagten Gudrun Daubländer, Vorsitzende des Vereins Freunde der Stommel-Stiftung, und Susanne Schmincke bei der Laudatio. Ihre Wurzeln vergisst Wilma Bradley nicht. Alle zwei Jahre ist sie zu Besuch in der Heimat: „Da haben wir Tagesausflüge gemacht und viel Spaß gehabt“, erinnert sich Katharina Zindorf.

Das ehrenamtliche Engagement und die Fördermaßnahmen der gebürtigen Urbarerin kommen zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen zugute. Es gibt einen eigenen Lehrstuhl für Computerwissenschaften an der Universität Washington, aber auch die Musik liegt Wilma Bradley am Herzen.

So rief sie 2010 den damaligen Urbarer Ortsbürgermeister Karl Josef Kohl an und stellte 1 Million Dollar in Aussicht für die Gründung einer Kulturstiftung in Erinnerung an ihre Großeltern. Seit 2011 gibt es die Stommel-Stiftung, ein Jahr später wurde das Gebäude in der Bornstraße eingeweiht. „Die Voraussetzung und Chance für das erweiterte kulturelle Angebot in Urbar verdanken wir Wilma Bradley“, betonte Karin Küsel-Ferber. Für Timo Krämer, Vorsitzender des Vereinsrings, trägt die Stommel-Stiftung dazu bei, dass „Urbar so lebenswert ist“. Einstimmig hatte der Gemeinderat die Verleihung der Ehrenbürgerschaft beschlossen.

Die Urkunde für „Tante Bradley“ nahm Bernd Obergfell entgegen. Seine Eltern hatten mit der gebürtigen Urbarerin im Deutschen Konsulat gearbeitet. Auch nach der Rückkehr nach Europa und dem Tod seiner Eltern blieben beide in Kontakt: „Es entstand eine wunderbare Freundschaft“, erklärte Bernd Obergfell. Der „modernen Frau, die aktiv das Weltgeschehen verfolgt“, wird er im Herbst die Urkunde nach Seattle bringen.

Nicht fehlen durfte bei der Feierstunde im Stiftungsgebäude natürlich die Musik. Die Familian Harmonists, das Orchester der Generationen, die Rheinische Philharmonie und eine Musikschülerin leisteten ihre Beiträge. Über die „Bedeutung von Musik und Kunst heute“ referierte Thomas Messingschlager, künstlerischer Leiter der Stommel-Stiftung.

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