Im Garten der Schmetterlinge fliegen ausschließlich tropische Schmetterlinge, die im Schnitt zwei bis fünf Wochen alt werden. Die Falter kommen aus Südamerika, Asien und Afrika. Wöchentlich werden Hunderte Puppen geliefert, erklärt Maria Gerlinde Blaese. Seit 22 Jahren arbeitet die Biologin in der Sayner Einrichtung. Die Schmetterlinge, die im Garten zu bestaunen sind, stammen aus einer englischen Firma, die weltweit Puppen von Züchtern aufkauft, aus Malaysia und Costa Rica. „Dort gibt es über das Land verteilt circa hundert kleine Züchter, die ihre Puppen an eine zentrale Firma schicken, von der wiederum wir die Puppen bekommen“, erklärt Blaese. Doch seit Mitte März gibt es keine Flüge mehr, „das ist nach wie vor ein großes Problem“, sagt die Biologin. Erst letzten Dienstag sollte eine Puppenlieferung aus Costa Rica kommen. Doch das Paket, mit mehreren Tausend Puppen ist aus unerklärlichen Gründen einfach verschwunden. „Oft werden die Flüge im letzten Moment abgesagt, das ist nicht nur für den Sayner Schmetterlingsgarten problematisch“, betont Fürstin Gabriela.
Schmetterlinge durchlaufen in ihrem Leben vier Phasen, erläutert Blaese. Das Insekt legt 50 bis 2000 Eier, aus denen Raupen schlüpfen, die sich nach einigen Wochen verpuppen. Aus der Puppe wiederum schlüpft dann der Schmetterling.
Falter, die im Puppenstadium in Sayn ankommen, werden im Raupenhaus des Schmetterlingsgartens untergebracht. Tropische Arten bleiben im Schnitt zwei bis vier Wochen verpuppt, bevor sie schlüpfen. Rund eine Woche davon verbringen sie in Sayn und wandeln sich dann um. Aber auch die Einrichtung ihrerseits züchtet selbst vier bis fünf Arten vor Ort, unter anderem den Bananenfalter.
In ihren Herkunftsländern halten die Züchter die Schmetterlinge oft unter Netzen, um die Eier und Raupen vor Fressfeinden zu schützen. Jede Art hat ihre spezielle Futterpflanze. Fürstin Gabriela betont: „Raupen fressen bis zu dreitausend Mal ihr eigenes Gewicht.“
Die Sorge, dass der Transport den Schmetterlingen schade, entkräftet Blaese: „Die Lebenserwartung der Insekten ist bei der Zucht viel höher als in der Natur, denn die Überlebensrate gezüchteter Schmetterlinge liegt bei 90 Prozent, in natürlicher Umgebung nur bei 10 Prozent“. Die Biologin betont aber: „Schmetterlinge, die auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehen werden nicht transportiert, um sie nicht noch weiter zu gefährden“.
In der Regel fliegen zwischen zwischen 800 und 1000 Schmetterlinge durch den üppig bepflanzten Glaspavillon des Sayner Gartens, den auch exotische Vögel, Fische, Schildkröten und ein Leguan bewohnen. Seit letzter Woche ist das tropische Paradies wieder geöffnet.
Nähere Informationen zum Garten, den Öffnungszeiten und den Eintrittspreisen gibt es unter www.sayn.de/garten-der-schmetterlinge