Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) plant die Sanierung der B42 zwischen Ehrenbreitstein und Urbar – und Urbars Bürgermeister befürchtet ein Verkehrschaos. Seit Christoph Ackermann (Freie Liste) in unserer Zeitung von den Sanierungsplänen las, beschäftigt ihn vor allem die Frage nach der Verkehrsführung während der Baustelle. Wird es eine Vollsperrung geben? Oder doch nur eine halbseitige? Der LBM hielt sich mit öffentlichen Infos dazu noch bedeckt. Bis jetzt.
Ein Szenario wie in Lay will Ackermann unbedingt verhindern, macht er beim Treffen mit unserer Zeitung an der B42 in Urbar deutlich. In dem Koblenzer Moselstadtteil Lay fühlten sich viele vor den Kopf gestoßen, als es zwischen den Jahren hieß, dass für die Sanierung der B49 eine mehrmonatige Vollsperrung nötig ist. „Die Layer sind da vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, kritisiert Ackermann. Urbar solle dies bei der Sanierung der B42 nicht passieren. Der Bürgermeister fordert: „Wir wollen an dem Prozess beteiligt und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“

Dass die Sanierung der viel befahrenen Bundesstraße überfällig ist, da gibt es auch bei ihm keine zwei Meinungen: „Ich bin seit vielen Jahren im Gemeinderat aktiv und habe mehrfach angefragt, wann denn saniert wird.“ Entsprechend positiv nahm er zur Kenntnis, dass es noch in diesem Jahr losgehen soll.
Der Straßenabschnitt der B42 zwischen Ehrenbreitstein und Urbar ist mit teils tiefen Rissen und Unebenheiten gesät. Auf rund 2,4 Kilometern steht die komplette Sanierung der Fahrbahn an. Zudem soll die Kanalisation unter der Straße erneuert werden.

LBM plant Sanierung der B42 zwischen Urbar und Koblenz
Durch Bodenwellen und Risse auf der Straße fährt sich die Bundesstraße 42 im Bereich zwischen Ehrenbreitstein und Urbar schon lange Zeit ruppig. Der Landesbetrieb Mobilität plant die Sanierung der wichtigen Verkehrsader – mit Beginn noch in 2025.
Bislang hieß es vom LBM auf Nachfrage, dass zur Verkehrsführung während der Baustelle noch keine Aussage getroffen werden könne, „da die Arbeiten noch nicht vergeben werden konnten“. Bürgermeister Ackermann sieht das anders: Gerade in diesem Punkt müsse so früh wie möglich Klarheit herrschen. Vor allem auf die Hauptstraße und die Arenberger Straße in Urbar sieht er Probleme zurollen – bei einer Vollsperrung natürlich noch mehr als bei einer anderen Lösung.
Schon jetzt sei Urbar tagsüber zeitweise stark belastet. „Wir bekommen hier aktuell die Vollsperrung der B260 zwischen Lahnstein und Bad Ems zu spüren“, sagt Ackermann. Viele, die in Richtung Vallendar müssen, kürzen die ausgeschriebene Umleitung über Arenberg, Niederberg und Urbar ab. „Ich werde zurzeit sehr oft auf den Verkehr in Urbar angesprochen.“

Unsere Zeitung konfrontierte den LBM mit den Bedenken des Ortsbürgermeisters – und erhielt konkrete Auskünfte. Die Sorge, die Verkehrsführung während der Baustelle könnte erst (zu) spät feststehen, ist demnach unbegründet. „In den Ausschreibungsunterlagen wird bereits festgehalten, wie die Verkehrsführung während der Baumaßnahme zu erfolgen hat“, teilt der LBM mit. Den Gerüchten um eine Vollsperrung schob die Behörde außerdem wie folgt einen Riegel vor: „In dem hier in Rede stehenden Fall ist eine halbseitige Verkehrsführung mit Ampelregelung vorgesehen.“
„In dem hier in Rede stehenden Fall ist eine halbseitige Verkehrsführung mit Ampelregelung vorgesehen.“
Der LBM zur geplanten Verkehrsführung während der B42-Sanierung
Bei Bürgermeister Ackermann lösen diese Informationen etwas Erleichterung aus. „Das entspricht ungefähr dem, was wir uns als Ortsgemeinde wünschen.“ Trotzdem meint er: „Egal, wie die Verkehrsführung aussieht: Urbar wird auf jeden Fall von Verkehr belastet werden.“ Redebedarf sieht er weiterhin. So spricht er sich für einen von der Fahrbahn abgetrennten Radweg aus, „wie zwischen Vallendar und Bendorf“. Diesen gibt es zurzeit nicht. Der LBM hatte angekündigt, nichts am Straßenzug verändern zu wollen.
Mit den Fraktionen aus Urbars Ortsgemeinderat will Ackermann eine offizielle Stellungnahme an den LBM schicken. Die soll vor allem ein Gesprächsangebot sein. „Wir stehen für Fragen und Meinungsaustausch jederzeit zur Verfügung“, sagt er – und hofft auf offene Ohren in der Behörde.