Kreis MYK: Veterinäre warnen
Wenn Hitze Haustieren zum Verhängnis wird
Tiere sollten niemals im geparkten Auto zurückgelassen werden.
picture alliance/dpa/Stephan Jansen

Die erste Hitzewelle des Sommers rollt an. Die kann nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere sehr belastend und auch gefährlich werden. Die Veterinäre der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz geben wichtige Tipps.  

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Wenn sich das Thermometer jenseits der 25-Grad-Grenze einpendelt und die Sonne erbarmungslos brennt, kann es für Hund, Katze, Meerschweinchen und Co. gefährlich werden. Darauf weisen die Veterinäre der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz hin. Fehlt ein kühles Schattenplätzchen, ist die Frischluftzufuhr oder das Trinkwasserangebot nicht ausreichend, entsteht in den kleinen Tierkörpern ein Wärmestau, der dann schnell die Symptome eines Hitzschlags nach sich zieht. „Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln sind erste Alarmzeichen, die vom Tierbesitzer sofortiges Handeln verlangen. In einem solchen Fall muss das Tier sofort in den Schatten, besser noch in einen kühleren Innenraum, gebracht und mit frischem Trinkwasser und Frischluft versorgt werden“, sagt Veterinärin Simone Nesselberger. Bei Krämpfen, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr. Zeigt ein Tier diese Symptome, sollten zuerst die Pfoten und Beine mit leicht kaltem Wasser gekühlt und das Fell leicht benetzt werden. Eiskaltes Wasser solle nicht verwendet werden – dies führe zu einer Verengung der Blutgefäße und verhindere die Wärmeabgabe. Der Hund sollte sofort zum Tierarzt gebracht werden. Während des Transports ist es wichtig, auf ausreichende Luftzirkulation zu achten.

Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln sind erste Alarmzeichen, die vom Tierbesitzer sofortiges Handeln verlangen. In einem solchen Fall muss das Tier sofort in den Schatten, besser noch in einen kühleren Innenraum, gebracht und mit frischem Trinkwasser und Frischluft versorgt werden.“
Veterinärin Simone Nesselberger

Gefährdet sind vor allem brachycephale Hunderassen wie Mops oder Französische Bulldogge sowie ältere oder herzkranke Tiere. Sie sollten nicht der sengenden Mittagshitze ausgesetzt werden, so die Kreisverwaltung. Auch bei robust erscheinenden Tieren sei es ratsam, körperliche Aktivitäten immer auf die kühleren Tageszeiten zu verlegen. Die Veterinäre weisen zudem auf die unterschätzte Hitzschlaggefahr bei Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervögeln hin. Gerade Ziervögeln, deren Käfige oder Freigehege der vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, sollte permanent eine natürliche Schattenquelle zur Verfügung stehen. „Die handelsüblichen kleinen Schutzhäuschen aus Sperrholz sind als alleinige Schattenspender nicht ausreichend“, betont die Amtstierärztin. Weit verbreitet ist zudem der Irrglaube, Kaninchen und Meerschweinchen benötigen kein Trinkwasser. Dieser Irrtum könne im Hochsommer für die Tiere tödliche Folgen haben. Erhöhte Hitzschlaggefahr droht allen Tieren, die bei hohen Außentemperaturen im Auto transportiert werden müssen. Für längere Fahrten sollten die kühleren Tages- oder Nachtzeiten eingeplant werden. Ist der Wagen durch längeres Stehen überhitzt, sollten auch kürzere Autofahrten vermieden werden. Grundsätzlich gilt: Ein Tier darf niemals im geparkten Fahrzeug zurückgelassen werden – auch nicht für kurze Zeit. Offene Fensterspalten sind bei hochsommerlichen Temperaturen kein ausreichender Klimaschutz. „Da kommt es schnell zum Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Dabei gilt: Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit schützt vor Strafe nicht. Man sollte bedenken, dass die Hitze für die Tiere eine Qual ist“, erläutert Simone Nesselberger abschließend.

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