Der Amt-O-Mat ist ein sogenannter Selbstbedienungsschalter (SB-Schalter), der seit kurzem im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes in Kobern-Gondorf steht. Hier können die Bürger gewisse Dienstleistungen außerhalb der Verwaltungsöffnungszeiten und ohne Termin in Anspruch nehmen. Der Automat ist rund um die Uhr nutzbar, und zwar für alle Einwohner des Landkreises Mayen-Koblenz – unabhängig davon, in welcher Verbandsgemeinde oder Stadt der SB-Schalter platziert ist. Hierdurch sollen die Mitarbeiter der Verwaltung entlastet werden und auch für Bürger soll der bürokratische Aufwand bequemer und effizienter werden.
Die Bürger können über den Automaten beispielsweise neue Ausweisdokumente beantragen und nach Erhalt einer Fertigstellungsbenachrichtigung abholen, abgelaufene Dokumente zurückgeben und verschiedene Anträge stellen. Damit diese Prozesse sicher ablaufen und der Datenschutz gewährleistet bleibt, gibt es auf dem Display eine Blickschutzfolie; auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung über die Handynummer sorge für Sicherheit. Die Funktionsweise des Amt-O-Maten kann mit den Selbstbedienungsschaltern in Banken oder den DHL-Packstationen verglichen werden.
Die Digitalisierung nimmt auch in der Verwaltung weiter Fahrt auf. Immer mehr Verwaltungsleistungen stehen den Bürgern damit auch online zur Verfügung. Neben den Dienstleistungen vor Ort oder denen, die schon digital genutzt werden können, wird in der Verbandsgemeinde (VG Mendig) jetzt mit dem ...„Digitale Verwaltung für alle“ in der VG Mendig: Amt-O-Mat ergänzt Bürgerservice
Florian Kisel vom Software- und Beratungsunternehmen DPS, das an der Entwicklung des Automaten beteiligt war, erklärt in seiner Ansprache, dass im Landkreis Mayen-Koblenz die deutschlandweit ersten Geräte dieser Art zur Verfügung stehen. In der Verbandsgemeinde Vordereifel wurde kurz zuvor der allererste Amt-O-Mat installiert. Die Kreisbeigeordnete Birgit Meyreis betonte in ihrer Rede, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um Mayen-Koblenz smarter und zukunftsfähiger zu gestalten. „Der Amt-O-Mat steht für Fortschritt und Effizienz und setzt ein Zeichen, dass der Landkreis den digitalen Wandel vorantreibt und zeitgemäße Lösungen bietet“, so Meyreis.
Kontakt zu Bürgern verbesseren
Verbandsgemeindebürgermeisterin Kathrin Laymann machte deutlich: „Wir möchten damit den Kontakt zu den Bürgern nicht verschlechtern, sondern verbessern.“ Zwar werden die persönlichen Besuche im Amt reduziert, aber die dadurch gewonnene Zeit könne für andere Anliegen eingesetzt werden, was letztlich wieder den Bürgern zugutekomme. Dies beziehe sich vor allem auf das Beantragen oder Abholen von Dokumenten, da selbst für diesen eigentlich simplen Vorgang bisher ein Termin vereinbart werden musste und sowohl für die Bürger als auch für das Verwaltungspersonal ein erheblicher Zeitaufwand anfiel.
Laymann bedankte sich auch bei der Verbandsgemeinde Vordereifel, die sich als erste an das Leuchtturmprojekt gewagt hatte und ihre bisherigen Erfahrungen – gute wie schlechte – bereitwillig geteilt hatte. Außerdem spricht sie ein Lob an die Mitarbeiter der Verwaltung aus, die sich tatkräftig an der Umsetzung des Amt-O-Maten-Projektes beteiligt hatten. „Verliert nicht die Neugier für neue Dinge“, appelliert sie vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts an ihre Kollegen.
Zu diesen gehört auch Alisha Schmidt, Digitalisierungsbeauftragte der VG Rhein-Mosel. Gemeinsam mit Patrick Karbach war sie maßgeblich für die Realisierung des Projektes verantwortlich. Im Anschluss an die offizielle Eröffnung erklärt sie der RZ: „Da steckt einiges an Arbeit dahinter.“ Etwa anderthalb Jahre habe es vom Beschluss bis zur Fertigstellung gedauert und dabei gab es allerhand Organisatorisches und Rechtliches zu klären. „Die gesetzlichen Auflagen waren mitunter die größte Hürde“, bestätigt Patrick Karbach. Die digitale Auslesung des Personalausweises ist beispielsweise auf einige wenige Optionen beschränkt, zu denen ein solcher Automat eben nicht zählt. „Hier mussten wir eine andere Lösung für die Authentifizierung finden“, so Karbach.
Nachdem organisatorische Hürden wie diese überwunden worden waren, ist die Freude über die Fertigstellung des Projekts nun groß. Alisha Schmidt ist der Meinung, dass der Amt-O-Mat eine Erleichterung für die Bürger darstellen wird. „Vor allem, dass der Automat rund um die Uhr geöffnet hat, ist ein großer Vorteil. Für berufstätige Menschen ist es nicht so leicht, während der normalen Öffnungszeiten der Behörde Zeit für einen Termin zu finden. Jetzt muss man sich nicht mehr extra frei nehmen, nur um zum Beispiel seinen neuen Personalausweis abzuholen“, sagt Schmidt.