Vor der malerischen Kulisse der Doppelkirche St. Medard bot sich den Gästen ein vorweihnachtlicher Hüttenzauber romantischer Art. Das adventliche Arrangement der festlich geschmückten Budenstadt lud jeden dazu ein, dem Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln zu folgen, um schließlich auch davon zu kosten.
Am Fuße der Medarduskirche bot die Musikbühne eine Gelegenheit für zahlreiche Musikvereine der Region, sich zu präsentieren. Dabei standen natürlich die weihnachtlichen Klassiker ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Mit „Band M“ und „Fohr Five“ betraten auch kleinere Formationen die Bühne, um mit englischen Popsongs und deutschem Rock die Stimmung am Abend anzuheizen. „Fohr Five“ hatte sich bereits als Sieger des SWR-1-Weihnachtssong-Contests 2019 überregional einen Namen gemacht.
Eine der Hauptattraktionen auf dem Kirchplatz war die „Lebende Krippe“. Vor allem die Kinder dürften hier angesichts dreier Burenziegen ihre Freude gehabt haben. Da durfte auch der Nikolaus nicht fehlen, der sich in Begleitung eines weiblichen Engels den Weg durch das Labyrinth der gut 100 Holzbuden bahnte, um kleine Geschenke an den Nachwuchs zu verteilen. Selbstverständlich hatten die kleineren Gäste ebenso die zahlreichen Stände mit gebrannten Mandeln, Waffeln oder Bratwurst stets im Visier. Viele Budenbetreiber kamen auch von außerhalb, waren quasi auf der Durchreise. So verkauften zwei Damen aus Euskirchen heiße Maronen.
Für die Schar der erwachsenen Besucher war indessen Hochprozentiges, etwa in Form von Likören, Eierpunsch oder Glühwein in ausreichender Menge vorhanden. Insbesondere die Glühweinstände waren mit 15 an der Zahl beliebter Anlaufpunkt. Nach der feierlichen Eröffnung des Weihnachtsmarkts am Freitagnachmittag durch Bürgermeister Christoph Mohr bot sich dabei endlich auch die Gelegenheit, den Gewinner des Glühwein-Contests 2019 auszuzeichnen.
Mit zunehmender Beleuchtung infolge der eintretenden Dunkelheit bekam das Leben im Bereich des Kirchplatzes eine zutiefst romantische Note, sodass man geneigt war, sich den Worten von Christoph Mohr anzuschließen.
Neben den Buden und Ständen, die für das leibliche Wohl sorgten, waren auch viele Händler vertreten, die ein großes Sortiment an modernem und traditionellem Kunsthandwerk anboten, so etwa Baumschmuck, Strickwaren oder Spielzeug. Auch viele Bendorfer Vereine waren mit ihren selbst gemachten Produkten an Ort und Stelle.In der „Waldecke“ drehte sich alles rund um das Thema Wald. Hier konnte man aus Weihnachtsbäumen, Mistelzweigen und anderen Produkten aus Holz wählen. Unterdessen führte Holzkunst-Schnitzer Martin Röhrig vor, wie filigran selbst mit einer Motorsäge gearbeitet werden kann. Wie tief der Wald in den Weihnachtsmarkt eindrang, zeigte ein Blick auf den Boden des Kirchplatzes. Dort überdeckte ein waldbodenähnlicher Belag das gewohnte Pflaster.
Laut einer Mitarbeiterin aus dem Team der Stadtverwaltung Bendorf waren die Besucherzahlen an allen Tagen mindestens so hoch wie vor Corona-Zeiten. Einigen Imbissbuden ging sogar der Vorrat aus, sodass noch Nachschub besorgt werden musste. Indessen muss sich der diesjährige Gewinner des Glühwein-Contests noch ein wenig gedulden, wird doch die Auszählung der Stimmen erst im Laufe der Woche vorgenommen.