Er wartet auf sie, und sie weiß längst, was er fragen will, bevor er dann vor ihr aufg die Knie geht: Fabio Scheuring macht Viktoria Kalter im Kerzenmeer am Deutschen Eck den Antrag. Ein Übersichtsfoto davon hatte bereits viele Menschen verzückt. Bild: dennisoellig.com Er wartet auf sie, und sie weiß längst, was er fragen will, bevor er dann vor ihr aufg die Knie geht: Fabio Scheuring macht Viktoria Kalter im Kerzenmeer am Deutschen Eck den Antrag. Ein Übersichtsfoto davon hatte bereits viele Menschen verzückt. Bild: dennisoellig.com Er wartet auf sie, und sie weiß längst, was er fragen will, bevor er dann vor ihr aufg die Knie geht: Fabio Scheuring macht Viktoria Kalter im Kerzenmeer am Deutschen Eck den Antrag. Ein Übersichtsfoto davon hatte bereits viele Menschen verzückt. Bild: dennisoellig.com Er wartet auf sie, und sie weiß längst, was er fragen will, bevor er dann vor ihr aufg die Knie geht: Fabio Scheuring macht Viktoria Kalter im Kerzenmeer am Deutschen Eck den Antrag. Ein Übersichtsfoto davon hatte bereits viele Menschen verzückt. Bild: dennisoellig.com Er wartet auf sie, und sie weiß längst, was er fragen will, bevor er dann vor ihr aufg die Knie geht: Fabio Scheuring macht Viktoria Kalter im Kerzenmeer am Deutschen Eck den Antrag. Ein Übersichtsfoto davon hatte bereits viele Menschen verzückt. Bild: dennisoellig.com
Von unserem Redakteur Lars Wienand
Fabio Scheuring und Viktoria Kalter waren noch nicht lange ein Paar, da sprachen sie schon über bedeutungsschwere Dinge: „In einem der ersten Gespräche“, so erinnert er sich, „habe ich ihr gesagt, dass Heiratsantrag und Hochzeit zwei Dinge sind, an die man ein Leben lang mit einem Lächeln zurückdenkt.“ Den Ring in einem Restaurant zu zücken, kam für ihn nicht in Frage. „Das muss “Boooom„ machen.“
Die Pläne für die Hochzeit stecken jetzt noch in den Anfängen, aber mit seinem Heiratsantrag hat er schon mal Wort gehalten. Boooom! Dabei dachte Viktoria Kalter zunächst noch an „irgendwas mit Advent“. Sie kam an Eck und sah die Szenerie, die dann später auch Tausende Leser unserer Zeitung rühren sollte: ein Lichtermeer. „Aber dann kam Fabio um die Ecke, mir war dann schnell klar, was jetzt passiert, und mein Herz schlug schneller.“
Was passierte, ist der vermutlich romantischste Antrag des Jahres in der Region und lässt das Pärchen sprudeln vor Glück. Es hatte für Fabio Scheuring einige Wochen vorher mit den ersten Überlegungen und am 23. Dezember um 17 Uhr mit Aufbauvorbereitungen begonnen. Mit etwa einem Dutzend Freunden traf er sich, um die Lichter an den Kaiser zu bringen und aufzustellen. „Das sind Freunde von uns beiden, aber alle hatten dicht gehalten. Viktoria ahnte nichts.“ Ihre beste Freundin, bei der Koblenz Touristik beschäftigt, hatte sogar eine plausible Erklärung gefunden, um sie um 20 Uhr ans Eck zu locken.
Dort war eine halbe Stunde zuvor der Aufbau abgeschlossen. „Ich hatte mir keinen Plan gemacht, wie ich die Lichter aufstelle, aber ich denke, so hat es gewirkt.“ Sie ist gerade in der Küche der gemeinsamen Wohnung in Metternich, als er das unserer Zeitung schildert. Aber sie würde jetzt wohl sehr heftig mit dem Kopf nicken.
600 Lichter hatten es sein sollen, es waren dann etwas weniger. Das lag daran, dass Fabio Scheuring dann doch keine 600 Wurstgläser bestellt hatte, um Teelichter hineinzustellen. Die Kerzen brannten in mit Sand beschwerten Butterbrottüten. „Beim Probeversuch zehn Tage vorher waren einige davon weggeflogen.“ Und dann ließ der feuchte Sand einige Tüten durchweichen. „Zum Glück ist mir das noch vorher aufgefallen, als ich einige umlagern wollte.“ Es ist der 22. Dezember, und die Pappkartons mit den Lichtertüten wandern jetzt zum Trocknen aus der Garage seines Vaters in dessen Wohnung.
Als der entscheidende Moment immer näher rückt, sind es schließlich rund 530 Teelichter, die er und seine Freunde anzuzünden haben. Das war dann auch noch ein Nervenspiel, einige der Stabfeuerzeuge funktionieren nicht. Aber dann brennen doch alle Kerzen rechtzeitig, es geht auf 20 Uhr zu, „und meine Aufregung ging nach oben“. Der angespannte junge Mann fürchtet plötzlich: „Es regnet,“ Er ist sich sicher, einen Tropfen abbekommen zu haben. Ein Freund, der gleich auch Fotos machen wird, beruhigt ihn. „Und später haben einige gesagt, sie hätte auch Ja gesagt, wenn ich da mit einem Teelicht in der Hand gestanden hätte.“
Viktoria Kalter räumt ein, „dass es gelogen wäre, wenn ich behaupte, ich hätte nicht darauf gewartet.“ Aber sie dachte, er würde sie still und heimlich fragen. Am Ende des gemeinsamen Dubrovnik-Urlaubs im Sommer war sie „schon etwas enttäuscht“, und sie dachte auch nicht, „dass er mich dieses Jahr noch fragen wird“. Sie fühlt jetzt auch ein wenig mit denen, die in den Kommentaren zum Foto auf Facbeook verlinkt und gefragt wurden, ob sie das vielleicht gewesen seien.
Während Fabio Scheuring am Eck auf sie wartet, spielt er in diesen Momenten auch durch, was ist, wenn ihre Antwort anders ausfallen sollte. Beim Schwiegervater hat er eine Woche zuvor auf dem Weihnachtsmarkt um ihre Hand angehalten, alte Schule. Während der Vater, die Mutter, die Tante und sein Vater ebenfalls eintreffen, geht er geht noch einmal durch, welche Worte er gleich wählen wird. Zu der Frau, über der er sagt: „Auch wenn ich manchmal schwierig bin, steht sie immer bedingungslos zu mir, und das mit einem Lächeln auf den Lippen.“
Und dann ist sie da. Und er geht in die Knie vor ihr. Er spricht von der Suche nach einer Schatztruhe als Sinn des Lebens. Und davon, seine Schatztruhe 2010 gefunden zu haben, die ihn glücklich macht. Er sagt ihr, dass er sich Tag für Tag mehr an ihr erfreut, neue Kostbarkeiten entdeckt, zückt den Verlobungsring und sagt, dass er sie heiraten möchte. Ja, sie will auch!
Und als wäre der Moment nicht schon perfekt, steigt wenig später auf der anderen Rheinseite ein Feuerwerk in den Himmel. Zufall. Aber was ist Zufall? „Ich habe bei Fabio immer das Gefühl, es war so bestimmt, es sollte so sein.“ Sie von der Karthause, er aus Metternich, kannten sich schon mit 15. „Mit 20 und 21 haben wir uns neu kennen gelernt.“ Und wurden am 3. Dezember 2010 ein Paar.
Sein Antrag zu Weihnachten macht schnell Furore, weil unsere Zeitung ein bei Instagram gepostetes Foto verbreitet. Der Koblenzer Benno Heidger war zufällig Zeuge der Vorbereitungen, blieb dann und machte das Foto. „Ich kenne das Paar nicht, aber sie hat laut Ja gesagt.“ Mehr könnte er nicht beisteuern.
Das Pärchen bekam sehr schnell mit, wie das Foto gut 24 Stunden nach der Entstehung rasant Kreise zog und viele Menschen begeisterte. Fast 500 Likes für das Foto schon in der ersten Stunde. Viktoria Kalter hat „dann nachts noch mal nachgeschaut, wie viele es inzwischen schon sind“. Und Fabio Scheuring spricht von einem „tollen Bonus“, dass sich so viele Menschen daran freuen. „Ein krasses Feedback“, sagt sie. „Für ihn noch mehr, weil es seine Idee war, und der Mut auch so noch mal belohnt wird.“ 2005 gab es einen vergleichbaren Antrag schon einmal am Eck, aber davon wusste er nichts. Und dann gab es am Kaiser noch eine noch feurigere, aber weniger romantische Liebesbekundung junger Männer für eine 100-Jährige: Das Inferno Koblenz hatte der TuS Koblenz zum Hundertjährigen eine Pyroshow geschenkt:
Die frisch Verlobten lesen auch den Aufruf unserer Zeitung, sich zu melden, werden auch vielfach von Freunden darauf hingewiesen. Aber sie zögern zunächst. „Ich habe überlegt“, sagt Fabio Scheuring, „ob eine Rechnung kommen könnte. Das Eck zu mieten, kostet 7000 Euro. Aber da wird hoffentlich nichts von der Stadt Koblenz kommen.“