Das Fahrrad ist, zumal wenn es ausschließlich mit Muskelkraft betrieben wird, das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Damit es im Alltag mehr genutzt wird, setzt das Land Rheinland-Pfalz unter anderem auf sogenannte Pendler-Radrouten, auf denen möglichst zügig und störungsfrei gefahren werden kann. Im Koblenzer Rathaus wurde nun im Beisein von Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) und von Oberbürgermeister David Langner (SPD) eine Machbarkeitsstudie des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz für die Pendler-Radroute Koblenz–Boppard inklusive einer Abzweigung ins Lahntal bis nach Bad Ems vorgestellt.
Knapp 26 Kilometer sind es vom Koblenzer Hauptbahnhof bis in den Bopparder Stadtteil Bad Salzig. Diese Strecke als Pendler-Radroute auszubauen, würde, so die Machbarkeitsstudie des LBM, rund 5,4 Millionen Euro kosten. 1,1 Millionen Euro entfallen dabei auf den Bund, den Rest müssen vor allem die betreffenden Kommunen übernehmen, die Städte Koblenz, Boppard und Rhens sowie die Ortsgemeinden Spay und Brey.

Ausgehend vom Koblenzer Hauptbahnhof führt die Pendler-Radroute über die Frankenstraße, den Schenkendorfplatz, die Hohenzollernstraße und die Jupp-Gauchel-Straße bis kurz vor die EPG-Arena auf dem Oberwerth. Dort biegt die Strecke nach rechts ab und verläuft parallel zur Eisenbahn auf einem Schotter- und Wirtschaftsweg, bis sie südlich des Biergartens in Höhe der ehemaligen Königsbacher Brauerei auf den Rheinradweg kommt. Die Verbindung durch das Gelände südlich der EPG-Arena „durch das dort derzeit entstehende Neubaugebiet soll als Radweg ausgebaut werden“, heißt es in der Machbarkeitsstudie.

Über den Rheinradweg führt die Pendler-Radroute weiter nach Stolzenfels in die Brunnenstraße, deren gepflasterte Abschnitte asphaltiert werden sollen. Auch sollen hier Parkplätze entfallen, um eine entsprechende Mindestbreite zu gewährleisten. In Rhens und Brey folgt die Pendler-Radroute dann weitgehend den bestehenden Radwegen, in Spay soll die Strecke vor allem über die Koblenzer Straße und parallel zur B9 geführt werden. Auch durch den Bopparder Hamm geht es entlang der B9 auf dem bestehenden Radweg. In Boppard führt die Pendler-Radroute vor allem über die Rheinallee, die dafür teilweise als Fahrradstraße ausgebaut wird.
16 Kilometer beträgt die Strecke vom Koblenzer Hauptbahnhof nach Bad Ems. Ein Ausbau kostet, so die Machbarkeitsstudie, rund 4,5 Millionen Euro, die vor allem von den anliegenden Kommunen (4,4 Millionen Euro) getragen werden.
„Mit unseren Pendler-Radrouten wollen wir attraktive Radschnellverbindungen schaffen und den Radverkehr im Alltag fördern.“
Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP)
Vom Koblenzer Hauptbahnhof geht es über die Franken- und Hohenzollernstraße aufs Oberwerth und von dort über die Horchheimer Brücke auf die andere Rheinseite. In Horchheim verläuft die Strecke über die Emser Straße, Alte Heerstraße und Mendelssohnstraße nach Lahnstein. In Lahnstein soll die Pendler-Radroute dann als Fahrradstraße über die Horchheimer Straße, Christian-Sebastian-Schmidt-Straße und Im Machert bis zur Koblenzer Straße geführt werden. Von dort geht es über die Dr.-Michel-Straße bis zum Eingang zur Ruppertsklamm und weiter bis an die Emser Straße. Schließlich verläuft die Strecke über Friedrichssegen, Miellen, Nievern nach Bad Ems.
Für die Umsetzung der Machbarkeitsstudie müssen die entsprechenden Stadt- und Gemeinderäte sowie die Räte der anliegenden Verbandsgemeinden zustimmen. Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt sowie Oberbürgermeister David Langner lobten die Machbarkeitsstudie und warben für eine zügige Umsetzung. „Mit unseren Pendler-Radrouten wollen wir attraktive Radschnellverbindungen schaffen und den Radverkehr im Alltag fördern“, betonte die FDP-Ministerin. „Auch mit dem Rad möchte man, wie mit jedem anderen Verkehrsmittel, schnell von einem Ort zum anderen kommen. Und um das zu gewährleisten, brauchen wir solche Pendler-Radrouten“, sagte Oberbürgermeister David Langner.