Lebenswerte Innenstadt
Was den Koblenzern in der Altstadt fehlt
Davon braucht es laut Quartiersmanagerin Astrid Fries mehr in der Stadt: Wasserspender wie der in der Jesuitengasse bieten kostenfrei Trinkwasser an, ob direkt unterm Hahn getrunken oder in eine Flasche abgefüllt.
Katrin Steinert

Astrid Fries hat in ihren vielen Gesprächen mit Einheimischen bereits einige Dinge aufgetan, die in Koblenz fehlen, um die Innenstadt lebenswerter zu machen. Welche das sind, erklärt die Quartiersmanagerin im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die neue Quartiersmanagerin für die Innenstadt, Astrid Fries, hat mit vielen Menschen gesprochen, seit sie im März die Stelle angetreten hat. Dabei wurden ihr etliche Dinge genannt, die den Koblenzern in der City fehlen. Neben weiteren öffentlichen Sitzgelegenheiten, an denen man nichts konsumieren muss und dennoch das Stadtflair genießen kann, zählen auch mehr Schatten und mehr Grün dazu.

Schatten? Fehlanzeige! Der Zentralplatz ist in seiner versiegelten und umbauten Fläche kein Ort, an dem sich Menschen gern draußen aufhalten, sagt Astrid Fries. Hier heizt es sich bei sonnigen Tagen extrem auf, auf der anderen Seite zum Rathaus hin zieht es enorm.
Katrin Steinert

Beides trägt zu einem besseren Aufenthaltsklima bei. Die Quartiermanagerin wurde mehrfach darauf hingewiesen. Die heißen Tage, die es vor Kurzem gab, waren auf dem Zentralplatz und dem Münzplatz nicht gut auszuhalten, weil sich die versiegelten, umbauten Flächen enorm aufheizen. Schattenspender wären dort hilfreich: „Aber das geht nur zusammen“, sagt Astrid Fries bei einem Treffen mit unserer Redaktion. Man könne nicht einfach etwas aufbauen oder verändern, ohne dieses mit den betroffenen Gastronomen und Händlern zu besprechen, versichert sie.

Zum Thema Hitze und Wohlfühlen sagt Fries: Weitere Trinkwasserspender fehlen in der Innenstadt. Zwar kann man in Geschäften, an denen der Refill-Aufkleber prangt, die eigene Getränkeflasche mit Wasser befüllen lassen.

„Aber eine fünfköpfige Familie, die vielleicht sogar Sprachbarrieren hat, Touristen oder Migranten trauen sich eventuell nicht, fünf Flaschen in einem Geschäft füllen zu lassen“, gibt die Koblenzerin zu bedenken. An öffentlichen Trinkwasserspendern wie unweit der Sitzbank in der Jesuitengasse geht das problemlos. Während des Gesprächs wird er im Fünfminutentakt genutzt.

Der Vertreter der Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“, der Astrid Fries durch die Stadt führte, machte sie darauf aufmerksam, dass die Altstadtbuslinie für Gehbeeinträchtigte schwierig zu erreichen sei, weil das Kopfsteinpflaster mit Rollatoren und Krücken ein Hindernis darstellt. „Da muss man auch mal schauen, ob es möglich ist, kleine Busse in die Altstadt fahren zu lassen, die die Leute abholen“, überlegt die Quartiersmanagerin. Sie gilt unter ehemaligen Kollegen und Bekannten als kreativer Kopf – und es gibt für sie in Koblenz einiges zu tun.

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