Klinikumbau in Koblenz
Wann werden Marienhof und Brüderhaus zusammengelegt?
Links das Brüderhaus in der Goldgrube, rechts der Marienhof: Die beiden Krankenhäuser des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur sollen zusammengelegt werden.
Mirco Klein/Montage: Svenja Wolf

Schon 2023 wollte das Katholische Klinikum seine Häuser in Koblenz um- und neu bauen, auch ein Ärztehaus soll im Rauental entstehen. Passiert ist seitdem nicht viel. Nun muss erst einmal die Gesundheitsreform verarztet werden. Wie ist der Stand?

Eigentlich sollten bereits vor rund zwei Jahren die Baumaschinen anrollen. Nach diesem ursprünglichen Plan müsste mittlerweile schon Einiges gewachsen und umgebaut sein an der Rudolf-Virchow-Straße im Rauental. Dort, im Windschatten des Debeka-Gebäudekomplexes, will das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur seine beiden Koblenzer Krankenhäuser zusammenlegen. Am Standort des Marienhofes sollen dieser und das Brüderhaus zu einem modernen Krankenhaus verschmelzen. Der Marienhof sollte, so hieß es im Januar 2020, weitreichend saniert, zwei neue Gebäude gebaut werden. Auch eine Nachnutzung für das Brüderhaus in der Goldgrube wolle man finden, so bekräftigte es Martin Haunschild, der damals noch neue ärztliche Direktor des Klinikums.

Neues Parkhaus gebaut

Passiert ist seitdem baulich vor allem eines: Im August 2022 hat das Katholische Klinikum ein Parkhaus mit einer Kapazität von mehr als 600 Stellplätzen am Marienhof in Betrieb genommen. 8,5 Millionen Euro hat es gekostet. Das Parkhaus sei, so ein Sprecher des Klinikums, „auch mit Blick auf die Standortkonzentration und den geplanten Neubau eines Ärztehauses (MVZ) gebaut“ worden. Es darf daher wohl auch als ein Vorabbekenntnis dafür gelten, dass das Katholische Klinikum durchziehen will in Sachen Klinikkonzentration. Denn ja, man hält natürlich an dem Projekt fest. 200 Millionen Euro wird es wohl am Ende kosten inklusive Landesförderung.

Der Garten des Brüderhauses in der Goldgrube
Mirco Klein. Rhein-Zeitung

Doch warum hat man nicht wie geplant spätestens 2023 den Um- und Neubau der beiden Häuser begonnen? Nicht zuletzt wirbelte Corona so manche Planung durcheinander. Hinzu kommt, dass die bundesweite Krankenhausplanung aufgrund der Gesundheitsreform mittlerweile als, gelinde gesagt, volatil bezeichnet werden kann. Die Krankenhausreform muss erst einmal auf einzelne Städte und Regionen heruntergebrochen werden.

Bis Ende 2026 soll der Krankenhausplan für Rheinland-Pfalz stehen, doch viele Fragen sind offen. Da geht es um die Sinnhaftigkeit einzelner Standorte, zudem darum, welches Haus künftig welche Leistungsgruppen anbietet. Unter anderem solche Themen diskutierten Entscheider und Experten Ende März in Koblenz bei einer Regionalkonferenz.

Der Marienhof ist nur ein kleines Stück vom Kemperhof in Moselweiß entfernt. Dort sollen ebenfalls zwei Häuser zusammengelegt werden, Kemperhof und evangelisches Stift des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM). Im Koblenzer Westen konzentriert sich damit künftig wohl noch mehr als bisher das örtliche Krankenhausgeschehen.

Indes: Bis September sollen die Träger überhaupt erst ihre gewünschten Schwerpunkte und Leistungsgruppen melden. Wer bietet also künftig unweit des Koblenzer Moselufers welche Gesundheitsleistung an? Auch beim GKM-Neubau ist hier noch vieles zu klären, zumal das Gemeinschaftsklinikum in einem finanziellen Sanierungsprozess steckt.

Keine einfache Situation

In dieser unübersichtlichen Situation ist die Planung eines Krankenhauses nicht einfach. Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es aus der Pressestelle des Katholischen Klinikums zum Stand: „Wir befinden uns aktuell am Ende der sogenannten Leistungsphase zwei, also der Machbarkeit und Grobplanung. In 2025 folgt die Leistungsphase drei mit Erstellung der sogenannten Haushaltsunterlage Bau – Feinplanung und abschließende Kostenermittlung“.

Diese werde man beim Land einreichen, um den „Förderfestbetrag“ mit dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit zu ermitteln. Vom Ministerium heißt es auf Anfrage, der Träger wurde aufgerufen, eine Vorentwurfsplanung zu erstellen. Eine konkrete Förderzusage sei daher noch nicht möglich.

Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium weiß natürlich um die politisch-rechtliche Situation: „Wesentlich für die Ausgestaltung der weiteren baulichen Entwicklung ist die Betrachtung der stationären Versorgung im Koblenzer Raum insgesamt.“ Da aktuell nicht alle Rahmenbedingungen im Bund final konkretisiert seien, würden viele Gespräche unter Vorbehalt geführt, „können aber aus verständlichen Gründen keine Grundlage für Förderzusagen der kommenden Jahre sein“.

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