Wachstum gab es, aber das war in anderen Städten größer - Kreis spielt landesweit im oberen Drittel mit
Wachstum war in anderen Städten größer: Koblenz hinkt beim Wohnungsbau hinterher
Die Neubauten im Musikerviertel auf dem Koblenzer Oberwerth sind eines der großen Wohnungsbauprojekte der vergangenen Jahre in der Stadt. Doch insgesamt hinkt Koblenz beim Bau neuer Wohnungen hinterher. Foto: Sascha Ditscher
Sascha Ditscher

Der Wohnungsbestand in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Und auch in der Stadt Koblenz sowie in den Kommunen im Landkreis ist laut einem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamts von 2011 bis 2018 ein deutliches Plus zu verzeichnen.

Wobei der Blick auf die Zahlen noch einmal belegt, was sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt hat: Die zusätzlichen Wohnungen in Koblenz reichen bei Weitem nicht, den Bedarf zu decken – zumindest in einigen Preissegmenten nicht. Und so ist Koblenz bei der Entwicklung auch eines der Schlusslichter im Land. Im Kreis sieht die Lage schon besser aus.

Die Details:

1 Wie hat sich der Wohnungsbestand im Land insgesamt entwickelt? In den Jahren 2011 bis 2018 kamen 83.000 neue Wohnungen insgesamt dazu – damit stieg die Gesamtzahl auf gut 2 Millionen Wohnungen. Das bedeutet ein Plus von 4,3 Prozent. Die Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent, die Zahl der Privathaushalte um 4,4 Prozent.

2 Wie ist die Lage in Koblenz? Auch in der Stadt am Eck gab es einen Zuwachs an Wohnungen, allerdings nur um 2,3 Prozent. Knapp 58 400 Wohnungen gab es Ende 2018 – oder anders gesagt: 512 Wohnungen auf je 1000 Einwohner. Ein Wert im unteren Mittelfeld der großen Städte in Rheinland-Pfalz – deren Skala von 483 in Ludwigshafen bis 574 pro 1000 Einwohner in Pirmasens reicht. Aber vor allem die Entwicklung muss zu denken geben. Denn: Nur in Pirmasens kamen prozentual gesehen weniger neue Wohnungen hinzu (+1 Prozent), in Zweibrücken waren es gleich wenige wie in Koblenz. In den übrigen kreisfreien Städten war das Wachstum überall größer – in Trier (+6,4 Prozent), Mainz (+6,6) und Landau (+9,4) um ein Vielfaches.

3 Wie ist das Bild im Landkreis? Mayen-Koblenz schneidet erheblich besser ab, landet im oberen Drittel der 24 Landkreise. Das Wachstum betrug hier 4,9 Prozent. Gut 104.400 Wohnungen gab es dort, 487 auf 1000 Einwohner. Damit liegt MYK deutlich über dem Schnitt der Kreise und dem im Land insgesamt. Die Liste führt der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit einem Plus von 7,2 Prozent an. Übrigens zeigt der Blick in die Studie, dass mit dem Kreis Neuwied (+2,3) und dem Rhein-Lahn-Kreis (+1,9) der Viert- beziehungsweise Zweitschwächste in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zu finden sind.

4 Wie schneiden die kleineren Städte und Verbandsgemeinden ab? Auch in Andernach und Mayen kann sich das Wachstum sehen lassen. Gut 14.300 Wohnungen in Andernach bedeuten einen Zuwachs um 4,8 Prozent. Die kleinere Stadt Mayen bringt es sogar auf ein Plus von 5 Prozent – und auf knapp 10.000 Wohnungen im Jahr 2018. Bendorf liegt ein wenig dahinter (+3,7 Prozent, 8500 Wohnungen). Am größten war das Wachstum in den VGs Vallendar (+7 Prozent) und Weißenthurm (+6,5), gefolgt von Mendig (+5,7), Maifeld (+5,1), Vordereifel (+4,5) und Pellenz (+4,4). Schlusslicht ist hier die VG Rhein-Mosel mit einem Plus von 3 Prozent.

5 Wie viel Wohnfläche gibt es in Koblenz und MYK insgesamt – und wie viel pro Einwohner? Auf deutlich über 5 Millionen Quadratmeter bringen es die Wohnungen in Koblenz insgesamt. Das bedeutet einen Schnitt von 44,5 Quadratmetern pro Einwohner. Im Kreis fallen beide Werte deutlich höher aus. Die schlichte Menge bringt eine Gesamtwohnungsfläche von knapp 11,2 Millionen Quadratmetern im Kreis. Aber auch der Schnitt pro Einwohner liegt höher – bei 52,1 Quadratmetern. Den höchsten Pro-Kopf-Wert im Landkreis hat die Vordereifel mit stolzen 59,7 Quadratmetern vorzuweisen.

6 Wie groß sind die Wohnungen in der Region? Auf eine Wohnung in der Stadt Koblenz entfallen durchschnittlich 87 Quadratmeter. Im Kreis sind es knapp 107 – und damit 20 mehr. Auch hier sind die Werte im ländlichen Bereich noch einmal höher, etwa in der Vordereifel und auf dem Maifeld (118,6 und 118,5 Quadratmeter). In den Städten Andernach (98,3), Bendorf (95,1) und Mayen (96,1) fallen die Wohnungen im Schnitt deutlich kleiner aus.

Von unserem Redaktionsleiter Ingo Schneider

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