An der Stelle des heutigen Eichendorff-Gymnasiums befand sich ab 1907 das Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium. Im Gegensatz zum humanistischen Kaiserin-Augusta-Gymnasium, dem heutigen Görres-Gymnasium, das altsprachlich ausgerichtet war, standen am Realgymnasium lebende Fremdsprachen sowie die Naturwissenschaften hoch im Kurs. Anfang des Ersten Weltkriegs, im August 1914, beherbergte das Realgymnasium kurzzeitig das Große Hauptquartier der kaiserlichen Armee. 1924 nutzte die Koblenzer Ortsgruppe der Friedensgesellschaft die Räumlichkeiten für ihre Veranstaltungen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude des Realgymnasiums zerstört. stak_fa_2_nr_3559-kaiser-wilhelm
Rund neun Millionen Soldaten sind im Ersten Weltkrieg gestorben, ungefähr zwei Millionen von ihnen stammten aus Deutschland. Auch in Koblenz hatte der zehn Jahre zuvor ausgebrochene Krieg furchtbare Spuren hinterlassen. Daher gab es in der Stadt vor 100 Jahren zahlreiche Gedenkfeiern.
Der Historiker Anton Golecki schrieb 1992 in der „Geschichte der Stadt Koblenz“ von 1200 gefallenen Koblenzern, der Historiker Hans Bellinghausen ging in dem 1973 erschienenen Buch „2000 Jahre Koblenz“ von rund 800 Gefallenen aus. Die Unterschiede mögen darauf beruhen, dass beide Historiker mit unterschiedlichen Stadtgrenzen operierten, einerseits die aktuelle, seit 1971 gültige, und andererseits die wesentlich kleinere von 1918.
