Rückblick: 1924 legten nur wenige junge Menschen das Reifezeugnis ab - Viele Unfälle endeten tödlich - Frühling ließ lange auf sich warten
Vor 100 Jahren: Als in Koblenz nur eine Schülerin das Abitur machte
18 Abiturienten, darunter eine junge Frau, legten im März 1924 am Kaiserin-Augusta-Gymnasium, dem heutigen Görres-Gymnasium, ihre Reifeprüfung ab. Für alle Abiturienten war das wichtigste Fach damals Latein. Bis zur Obertertia (9. Klasse) wurde es acht Stunden, danach bis zur Oberprima (13. Klasse) sieben Stunden pro Woche unterrichtet.
StAK FA 2 Nr. 4299

„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt“, heißt es in einem Volkslied aus dem 19. Jahrhundert, das den Aufbruch in der Natur thematisiert. In Koblenz gab es im März 1924 durchaus auch eine Aufbruchsstimmung. Bemerkbar machte sie sich weniger in der Natur – der Frühling ließ lange auf sich warten –, sondern vielmehr in der Wirtschaft und der Politik.

Wirtschaftlich gewannen die Koblenzer immer mehr Vertrauen in die neue Währung, die Rentenmark, und in der Politik entspannte sich allmählich das Verhältnis zur französischen Besatzungsmacht. Für einige junge Männer und eine junge Frau war der März 1924 dabei ein ganz besonderer Aufbruch: Sie erhielten ihre Abiturzeugnisse.

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