In der Rhein-Mosel-Halle erhielten die Absolventen ihr Zeugnis von Landesministerin Schmitt und IHK-Präsidentin
Volle Rhein-Mosel-Halle und Besuch der Ministerin: IHK Koblenz ehrt die besten Auszubildenden
Auch die Absolventen des Landkreises Mayen-Koblenz freuten sich über ihre Diplome.
Scholz

Die Industrie- und Handelskammer Koblenz ehrte die besten Ausbildungabschlüsse in der Rhein-Mosel-Halle. Mit dabei war neben den Azubis auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

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Die berufliche Bildung dürfe als ein dem Studium gleichwertiger Karriereweg in nichts nachstehen. Dies betonte die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz Susanne Szczesny-Oßing. Auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) appellierte, dass die berufliche und akademische Bildung gleichermaßen gesellschaftlich wertgeschätzt werden müsse. Die Verbindung miteinander sei wegen unseres durchlässigen Bildungssystems möglich.

Beide sprachen bei der Bestenehrung der IHK Koblenz. Besonders ausgezeichnet wurden hier die 257 von rund 4500 Absolventinnen und Absolventen, die ihre Prüfung mit der Note 1 abgeschlossen hatten. „Ein großer Bahnhof und der gehört sich auch für Sie“ erklärte die IHK-Präsidentin beim Blick in den gut gefüllten großen Saal der Rhein-Mosel-Halle mit vielen freudestrahlenden Gesichtern. Alle hätten bewiesen, dass sie herausragende Leistungen erbracht haben und damit zurecht im Mittelpunkt der Veranstaltung stünden.

Szczesny-Oßing betonte die große gesellschaftliche Bedeutung der dualen Ausbildung. Deshalb galt ihr Dank neben den Ausbildungsunternehmen auch dem Lehrpersonal in den Berufsschulen und den über 3000 meist ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern. Ohne sie gäbe es keine Fachkräfte von morgen. Eine wichtige Rolle spielten oft auch die Familienangehörigen, die immer wieder unterstützten und motivierten.

Die Präsidentin forderte, die Berufsschulen müssten immer mit moderner Technik ausgestattet sein. An die Ausbildungsunternehmen appellierte sie, weiter in die Ausbildung zu investieren: „Das zahlt sich immer aus.“ Ähnlich äußerte sich Ministerin Schmitt. Auszubilden sei keine Selbstverständlichkeit, aber ein Engagement in die Zukunft des Unternehmens. Da gelte es in guten wie in schlechten Tagen zu unterstützen und zu motivieren. Es sei aber auch von Vorteil in der Bewältigung einer der großen Herausforderungen der Unternehmen, nämlich gutes Personal zu finden. Qualifizierte Fachkräfte seien die Voraussetzung um Aufträge annehmen zu können, im Wettbewerb bestehen zu können und innovativ und pfiffig in die nächsten Jahre zu gehen.

Als Beitrag der Politik nannte sie die in Kooperation mit dem Bildungsministerium veranstalteten Praktikawochen. Hier werde die Vielfalt der Ausbildungsberufe gezeigt. Schmitt erklärte, die Landesregierung werde auch im außerschulischen Bereich das Thema der Praxisorientierung im Blick haben.

Ein Zeichen der Wertschätzung war gewiss auch, dass alle Absolventen ihr Diplom persönlich von der Ministerin und der IHK-Präsidentin ausgehändigt bekamen. Ganz besonders geehrt wurden dann noch die Besten der Besten: Tim Bläser, Anne Brinkmann, Maja Lilly Folz, Franziska Melanie Göbel und Luzie Katharina Vollmer aus den kaufmännischen und Marc-Kevin Dahmen, Simon Neckenig, Lars Gotthardt, Erik Freiberger und Davis Epp aus den gewerblich-technischen Berufen. Sie hatten ihre Ausbildung mit den besten Punktzahlen abgeschlossen. Anfang Dezember werden dann noch in Berlin bei der nationalen Bestenehrung die bundesweit besten aus den insgesamt 140 Ausbildungsberufen ausgezeichnet. Neun kommen aus dem Gebiet der IHK Koblenz, darunter die Edelsteinschleiferin Franziska Traub aus Idar-Oberstein.

Zu den besten Azubis aus unserer Region gehören die Lokführerin Jacqueline-Marie Kesterke sowie zwei Verkäuferinnen. Die junge zweifache Mutter Cathleen Hägele aus St. Sebastian hat ihre Ausbildung bei der ED-Tankstelle in Mülheim-Kärlich absolviert. Bereits ihre Oma und Mutter seien Verkäuferinnen gewesen, erklärte sie im RZ-Gespräch. Jasmin Mücklich aus Alken wurde beim Schuhhaus Deichmann und bei Nanu-Nana Geschenkideen in Koblenz ausgebildet. Momentan arbeitet sie bei Edeka in Alken.

IHK-Präsidentin Szczesny-Oßing ermutigte die jungen Leute, die bisherige Ausbildung als Startpunkt einer Karriere zu betrachten. Ihr Appell: „Sehen Sie die Weiterbildung als zusätzliche Chance für Ihre persönliche und berufliche Entwicklung.“ 37 Abschlüsse der höheren Berufsbildung böten eine gute Möglichkeit an den erreichten Erfolg anzuknüpfen: „Bleiben Sie fleißig und wissbegierig, ein Leben lang.“

Niclas Willers aus dem Westerwaldkreis nimmt diese Chance wahr. Er hat seine Ausbildung als Industriekaufmann bei der Firma EWM GmbH in Mündersbach, dem Betrieb der IHK-Präsidentin, gemacht. Zuerst hatte er eine Ausbildung als Maschinenanlagenführer begonnen. „Aber das war nicht so meins“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Inzwischen hat er zusätzlich ein Bachelorstudium an der Frankfurt School aufgenommen. „Die Doppelbelastung ist anstrengend, aber das wird schon“, zeigt sich der junge Mann optimistisch.

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