Vor allem Jüngere und Ältere sind betroffen: Woche der seelischen Gesundheit macht dies zum Thema
Viele Menschen fühlen sich enorm einsam: Woche der seelischen Gesundheit für Koblenz und den Kreis MYK
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Für viele Menschen hat sich die Belastung im Alltag und auf der Arbeit stark erhöht. Einsamkeit ist ebenfalls für viele ein Thema. Im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit, die kommenden Donnerstag beginnt, soll der Fokus der Öffentlichkeit auf psychische Belastungen gelenkt werden. Auch, um die Akzeptanz gegenüber Betroffenen zu erhöhen.
Thomas Warnack. picture alliance/dpa

Koblenz/Kreis MYK. Der Druck im Arbeitsleben ist in vielen Bereichen erheblich gewachsen. Konkurrenz, Arbeitsverdichtung, aber auch die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ist für viele Menschen extrem herausfordernd. Dieses Thema steht im Mittelpunkt der diesjährigen Wochen der seelischen Gesundheit von Stadt Koblenz und Kreis Mayen-Koblenz.

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Wichtig ist Meike Koch, die in der hiesigen Koordinierungsstelle für Psychiatrie für die Veranstaltungsreihe verantwortlich ist, Themen rund um die seelische Gesundheit stärker in die Öffentlichkeit zu bringen und die Akzeptanz für diese Erkrankungen zu fördern. Denn noch immer werden Betroffene häufig stigmatisiert, – dabei sind vor allem Depressionen weit verbreitet. „Im Lauf seines Lebens ist jeder fünfte Mensch von Depressionen betroffen“, berichtet Meike Koch.

Meike Koch
Doris Schneider

Und auch unabhängig von Depressionen haben Belastungen enorm zugenommen, berichtet Kreis-Pressesprecher Damian Morcinek. „Allein die Corona-Zeit hat viele Familien an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht.“ Das gilt für Familien mit schulpflichtigen Kindern besonders – aber auch für junge und ältere Menschen. In beiden Gruppen hat das Thema Einsamkeit zudem stark zugenommen, berichtet Koch.

Die Wochen der seelischen Gesundheit werden seit 1992 ausgerichtet, seit 1995 stehen sie immer unter einem bestimmten Motto. In diesem Jahr ist dies eben „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz”. „Es geht darum, stärker für psychische Belastungen von Beschäftigten zu sensibilisieren“, sagt Koch. Und es geht auch um Prävention: Wie schafft man es, im Arbeitsalltag trotz Dauerstress und Personalmangel gesund zu bleiben?

Alle Angebote sind kostenlos

Gemeinsam mit Kooperationspartnern hat Meike Koch nun für die Stadt Koblenz und den Landkreis etliche Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswoche vom 10. bis zum 20. Oktober zusammengestellt. Alle Angebote sind kostenfrei, das ist der 32-Jährigen wichtig zu erwähnen.

Den Auftakt macht die Filmvorstellung „Expedition Depression“ am Donnerstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr, im Odeon-Apollo-Kinocenter. Der Film erzählt die Geschichte von fünf jungen Leuten, die in ihrer Kindheit und Jugend Depression erlebt haben und nun gemeinsam auf einem Roadtrip Antworten auf ihre Fragen suchen. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, sich auszutauschen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sitzplatzreservierungen sind vorab im Kinocenter oder im Internet unter www.odeon-apollo-kino.de/pro gramm möglich.

Feminine Dance: Am Donnerstag, 10. Oktober, 19 bis 20.30 Uhr, sind in der katholischen Familienbildungsstätte, Thielenstraße 13, Koblenz, Frauen eingeladen zu tanzen. Neben dem Tanz sind Meditationstechniken und Atemübungen aus dem Yoga Teil des Kurses. Anmeldung: Tel. 0261/356 79 oder unter www.fbs-koblenz.de

Arbeitgeberfrühstück: Der Fachkräftemangel und die wachsende Vielfalt in Teams erfordern neue Denkweisen – insbesondere von Führungskräften. Bei einem Arbeitgeberfrühstück am Freitag, 11. Oktober, 8 bis 9 Uhr in der Florinspfaffengasse 4, Koblenz, gibt es Impulse, wie man Chancen der Heterogenität nutzen kann. Anmeldung: www.eichenberginstitut.de/ veranstaltungen/kalender.html

Vortrag Stress SOS – Schnelle Hilfe für hektische Zeiten: Der Vortrag am Montag, 14. Oktober, 10 bis 11.30 Uhr, im Jobcenter Mayen-Koblenz, Koblenzer Straße 35, Andernach, richtet sich vor allem an Jugendliche, die erfahren können, wo sie in belastenden Situationen Anlaufstellen finden und kontaktieren können. Anmeldung per E-Mail an jba@kvmyk

Resilienz und Wachsen in der Krise: Wie wichtig es ist, auch in erfüllender Tätigkeit nicht unterzugehen, zeigt ein Onlineseminar am Montag, 14. Oktober, 15 bis 15.30 Uhr, und am Mittwoch, 16. Oktober, 16.30 Uhr bis 17.15 Uhr. Anmeldung im Internet unter www.eichenberginstitut.de/veranstaltungen/kalender.html

Rollensouveränität, Authentizität, Glaubwürdigkeit und Integrität am Arbeitsplatz: Ein Webinar am Dienstag, 15. Oktober, 8 bis 8.30 Uhr liefert Lösungskonzepte für einen glaubwürdigen und souveränen Umgang mit Rollen, auch in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Anmeldung unter www.eichenberginstitut.de/ veranstaltungen/kalender.html

Diversität – Vielfalt als Chance: Ein Webinar am Mittwoch, 16. Oktober, 18 bis 18.30, und am Freitag, 18. Oktober, 9.30 bis 10.15 Uhr zeigt Chancen und Herausforderungen von Diversität im Arbeitskontext auf und vermittelt Tipps, wie man diese Vielfalt nutzen kann. Anmeldung: www.eichen berginstitut.de/veranstaltungen/ kalender.html

Spaziergang durch die Rheinanlagen in Andernach: Neue Menschen kennenlernen, sich entspannen oder einfach die Natur genießen kann man bei einem gemeinsamen Spaziergang am Donnerstag, 17. Oktober, 11 Uhr, am Bollwerk, Konrad-Adenauer-Allee 64, Andernach. Anmeldung beim Sozial-psychiatrischen Dienst, Gerd Smaritschnik, Tel. 02632/251.623, oder per E-Mail an gerd.smaritschnik@kvmyk.de

Programm „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“: Auch außerhalb der Wochen der seelischen Gesundheit gibt es ein Onlineveranstaltungsprogramm für erwerbslose Menschen und Fachkräfte in der Arbeit mit erwerbslosen Menschen: Das Programm „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ ermöglicht den Zugang zu Angeboten rund um die Themen Ernährung, Bewegung oder Entspannung. Alle Angebote und weitere Informationen gibt es unter www.agfrlp.de

Weitere Infos erteilt Meike Koch, Koordinierungsstelle für Psychiatrie des Landkreises Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz, Tel. 0261/108.133, E-Mail meike.koch@kvmyk.de

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