Wie soll sich die Koblenzer Innenstadt weiterentwickeln? Dieser Thematik widmete sich die Auftaktveranstaltung für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), bei dem der Bürger aufgerufen war, seine Vorschläge einzubringen. Mit dem ISEK hatte die Stadt Koblenz das Büro Stadt Beratung Sven Fries beauftragt, das eng mit dem Innenstadtmanagement kooperiert.
Als Veranstaltungsort war die Citykirche allein schon aufgrund ihres Namens ein idealer Treffpunkt. Der Blick auf die von den Besuchern eingereichte Zahl an Vorschlägen verriet das große Interesse daran, sich aktiv am Städtebaufördergebiet „Lebendige Innenstadt“ zu beteiligen. So wurden die Zettel der Besucher mit Wünschen und Ideen als sogenannte Postkartenaktion in Form von Schlagwörtern auf zwei Standtafeln platziert. Sie waren Teil der Vision für das Jahr 2035. Darunter befand sich das Verlangen nach mehr öffentlichen Toiletten und Trinkwasserspendern sowie nach mehr Grünflächen, etwa auf dem Zentralplatz. Darüber hinaus fanden sich Vorschläge für eine verkehrsberuhigte Alt- und Innenstadt, für das Teilen von Ladestationen oder für mehr Sicherheit für Radfahrer. Ein häufig geäußerter Wunsch bestand in der Aufwertung von Innenhöfen und Passagen. Kurios: Ein Besucher sprach sich sogar für die Rückkehr der Straßenbahn aus.

Mit dem Programm „Lebendige Zentren“ sollen Stadtkerne zu attraktiven, multifunktionalen und identitätsstiftenden Orten für Arbeiten, Wohnen, Bildung und Kultur weiterentwickelt werden. Grundlage für den langfristigen Entwicklungsprozess ist ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept. Nach einem Beschluss können die erarbeiteten Maßnahmen in die Umsetzung gehen. Insgesamt beträgt die Projektlaufzeit etwa zwölf Jahre. Die Fördermittel, die nach Absegnung des ISEK-Berichts durch den Stadtrat im Sommer bereitgestellt werden, stammen von Bund und Land. Die Höhe ist derweil noch unklar.
„Unsere Innenstadt verändert sich, und das wollen wir gemeinsam gestalten“, betonte die Innenstadtmanagerin der Stadt Koblenz, Astrid Fries. „Das ISEK gibt uns die Chance, zusammen mit den Menschen in Koblenz tragfähige Ideen für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen“, fügte Fries hinzu. Das Innenstadtmanagement definiert sich als Bindeglied zwischen lokalen Akteuren, der Stadtverwaltung und der Politik.
Als Redner konnten die Veranstalter neben dem Innenstadtmanagement auch das Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung, OB David Langner und Baudezernent Andreas Lukas gewinnen. Eine weitere Beteiligungsveranstaltung unter dem Titel „Zukunftswerkstatt“ ist für Dienstag, 6. Mai, geplant. Abgerundet wurde das Programm durch die Gruppe tri3o, die unterhalb des eindrucksvollen Rosenfensters der Citykirche mit Saxofon, Flügelhorn und Kontrabass einen Ausflug in die Jazz- und Popmusik unternahmen.