Es folgt die SPD mit 5 Sitzen, die Grünen mit 4 Sitzen, die FDP mit 2. Bei der Wahl 2019 hatte die CDU noch 13 Sitze für sich deklarieren können, die FWG 10, die Grünen 6, SPD und FDP hatten dieselbe Sitzanzahl wie nun aktuell.
CDU-Parteivorsitzender Christian Schuth erklärt sich den Sitz mehr für seine Fraktion zum einen aus den allgemeinen Trends, zum anderen auch anhand der ausgewogenen Wahlliste: „Wir hatten von Männern und Frauen, Jung und Alt, vom Handwerker bis zum Akademiker alles dabei.“ Bei einem Sitz mehr sei es realistisch, dass er „auf Dauer bei uns bleibt“, also nicht nur dem politischen Klima verschuldet sei. Nun wolle man überlegen, wie man sich positioniert und den Sitz nutzt, um die Ziele durchzusetzen.
Wir hatten von Männern und Frauen, Jung und Alt, vom Handwerker bis zum Akademiker alles dabei.
CDU-Parteivorsitzender Christian Schuth
FWG-FraktionssprecherHans-Joachim Schu-Knapp führt den Sitz mehr für seine Partei auf verschiedene Faktoren zurück. Ein großes Zugpferd sei wieder für die Wahl verfügbar gewesen: Bruno Seibeld habe nach seiner Amtszeit als VG-Bürgermeister wieder kandidieren können und rund 6500 Stimmen gebracht – daneben wurde er der neue Ortschef von Nörtershausen/Pfaffenheck.
Zum anderen sprächen Praxisorientiertheit, Bürgernähe und Sachorientierung bei politischen Themen die Bürger an. Zudem sei ihm eine Tendenz bei den beiden vergangenen Wahlen aufgefallen, die mit dem Ergebnis der Grünen zu tun habe: Sind die Grünen stärker, verlieren die Freien Wähler und umgekehrt.
Das Thema ist zweifellos wichtig, aber ich glaube, dass manche Wähler mit der Fragestellung nichts anfangen können und eher auf die Ergebnisse warten, welche Heizung sie künftig kaufen können.
FWG-Fraktionssprecher Hans-Joachim Schu-Knapp zu der kommunalen Wärmeplanung
Als Kopplung will er dies nicht sehen, aber ein Effekt falle ihm dennoch auf. Beispielhaft kann er dies an der kommunalen Wärmeplanung erläutern: „Das Thema ist zweifellos wichtig, aber ich glaube, dass manche Wähler mit der Fragestellung nichts anfangen können und eher auf die Ergebnisse warten, welche Heizung sie künftig kaufen können.“ Für die kommenden Jahre wünscht er sich eine sachorientierte, streng argumentative Politik bei der Auseinandersetzung mit den anstehenden Themen und Respekt für die Mitstreiter. Und: „Wir hoffen, einen ehrenamtlichen Beigeordneten stellen zu können.“
Die Grünen haben zwei Sitze verloren, weniger dramatisch als vielerorts, „aber schlimm genug“, sagt die bisherige Fraktionssprecherin Jutta Wein. Die Erklärung zieht sie aus der Bundespolitik, aber ihr sei auch vor Ort etwas aufgefallen: „Wir haben nicht in jedem Ort aktive Mitglieder.“ Wähler schauten auf Listen aktiv nach Personen aus ihrem Ort, so hätten sie in Lehmen und Winningen – wo aktive Mitglieder sind – die höchsten Prozentzahlen gehabt. Aber: Man werde sich weiterhin so gut und stark einbringen wie möglich, sagt Wein: „Es bleibt genug zu tun, und wir verlieren nicht den Mut.“