Auch positive Erfahrungen bei der Krisenbewältigung: Zu Beginn der Ratssitzung gab Pretz rund 20 Minuten lang einen Überblick über die verschiedenen Aspekte der Corona-Krise. Neben den schlimmen Auswirkungen habe es auch viel Positives gegeben. Wegen des Handelns der politisch Verantwortlichen und dank eines gut ausgebauten Gesundheitssystems sei die Krise in Deutschland vergleichsweise gut bewältigt worden. Pretz mahnte jedoch angesichts der erfolgten Lockerungen, weiterhin vorsichtig zu bleiben, „damit es nicht zu einem Bumerang kommt“.
Auf lokaler Ebene habe es unzählige Beispiele von Nachbarschaftshilfen gegeben: „Vor so viel Menschlichkeit ziehe ich meinen Hut.“ Pretz lobte auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landrat und den Bürgermeistern im Landkreis MYK und innerhalb der VG.
Der VG-Chef hatte auch eine Überraschung parat: „Wir haben die Planungen für die Rathaus-Erweiterung gestoppt.“ Als Grund nannte er die positiven Erfahrungen, die man in den vergangenen Wochen mit Heimbüros gemacht hat. Pretz resümierte: „Wir sind dabei, den Raumbedarf neu zu überdenken.“ In jedem Fall wolle man aber eine Präsenzverwaltung für den Bürger bleiben.
Ausbau der digitalen Infrastruktur, Selbstbedienungsterminal für Personalausweise: Pretz schlug vor, die eingesparten Mittel durch die gestoppte Rathaus-Erweiterung – in der Februarsitzung war von knapp 700.000 Euro die Rede – in den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu investieren. Ein konkreter Schritt dahin ist die nun vom Rat einstimmig beschlossene Anschaffung eines Selbstbedienungsterminals für Personalausweise und Reisepässe. An dem Gerät, das die Bundesdruckerei in Berlin bereitstellt, kann der Bürger seinen Antrag selbst stellen. Fingerabdrücke werden erfasst, und ein biometrisches Passfoto wird erstellt. Die Gebühr soll 6,50 Euro betragen. Pretz erläuterte, dass die Bearbeitung somit schneller sei. Durch weitere behördliche Maßnahmen sowie eine vom zuständigen Bundesamt zertifizierte Software sei ein Höchstmaß an Daten- und Fälschungssicherheit gewährleistet. Wer möchte, kann seinen Ausweis aber weiterhin auf gewohntem Weg beantragen.