Seit Mitte Februar wird an der Mosel zwischen Moselweiß und Lay ein neuer Rad- und Fußgängerweg gebaut. Die B49 ist seither für so gut wie alle Fahrzeuge gesperrt und wird es voraussichtlich noch bis Ende September 2025 bleiben. Einige Radfahrer fahren dennoch durch die Baustelle. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat dafür Verständnis.
Auf der Baustelle ist regelmäßig schweres Gerät unterwegs. Bagger, die drehen und wenden und Lkw, die Baumaterial heranschaffen. Dabei müssen die Bauarbeiter konzentriert sein und können nicht noch auf Radfahrer achten, die unerlaubt durch die Baustelle fahren. Es sind einige Layer und vor allem Radtouristen, die das Durchfahrtsverbot missachten, hat der Layer Ortsvorsteher Thomas Jost beobachtet. Dabei weisen Schilder etwa flussabwärts ab der Moselgoldbrücke bei Kobern-Gondorf dreimal auf die Sperrung hin.
Der Ausbau des Radwegs an der B49 ist „unabdingbar“, wie Gerd Engel, Sprecher des ADFC-Kreisverbands Koblenz/Untermosel und stellvertretender ADFC-Landesvorsitzender, mitteilt. Denn: „Dadurch wird eine seit Jahren bestehende, lebensgefährliche Strecke für Radfahrer entschärft.“
„Dann darf sich der LBM nicht wundern, wenn die Radfahrer ihn nicht ernst nehmen und alternative Wege suchen.“
Gerd Engel
Dass einige Radfahrer durch die Baustelle fahren, ist aus Engels Sicht „absolut verständlich“. Schließlich habe der Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf „meine Frage nach dem Umleitungskonzept in der Bürgerinfoveranstaltung für Radfahrer als einzige Antwort auf die Umleitung über die Brücke nach Kobern-Gondorf hingewiesen“. Dies zeige nur, dass die dort tätigen Verkehrsplaner „keine Kenntnis oder – noch schlimmer – kein Interesse an den Bedürfnissen von Radfahrern haben“. Wenn auf die Nachfrage, ob das auch für die Alltagsradler aus Lay oder Dieblich gelte, nur ein „Schulterzucken des dort vortragenden Herrn kam, zeigt dies, dass er Radverkehr wohl nur als Tourismusfaktor sieht. Dann darf er sich nicht wundern, wenn die Radfahrer ihn nicht ernst nehmen und alternative Wege suchen.“
Engel betont jedoch: „Um es klar zu sagen: Das Befahren oder Betreten der Baustelle ist nicht zu rechtfertigen, weder durch Fußgänger noch durch Radfahrer. Deshalb müssen durch die Baustellenverantwortlichen, also den LBM, sinnvolle Lösungen für diese beiden Gruppen gefunden werden.“

B49: Radfahrer missachten das Durchfahrtsverbot
An der Mosel zwischen Moselweiß und Lay rollen Bagger und andere schwere Fahrzeuge. Für Radfahrer ist die B49 momentan genauso voll gesperrt, wie für Autos. Trotzdem halten sich nicht alle daran. Lays Ortsvorsteher sieht darin eine Gefahr.
Die aktuellen Vorschläge seien das nicht, sondern für Radfahrer „unzumutbar“. Wer jemals auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad einen Umweg von 20 Kilometern (über Kobern-Gondorf) oder von sechs Kilometern und 250 Höhenmetern (über den Layer Bergweg) fahren musste (auch mit Elektrorad eine „sehr schweißtreibende Angelegenheit“) und dann „nassgeschwitzt zur Arbeit kam, weiß, was ich meine. Besonders dann, wenn man dort nicht duschen kann und eventuell Kundenkontakt hat“.
Der ADFC-Vertreter teilt weiter mit: „Die einzige brauchbare Lösung erscheint weiter die schon bei der Bürgerversammlung angeregte Einrichtung einer Rad- und Fußgängerfähre zu sein.“ Bei jeder anderen Lösung könne man davon ausgehen, dass diese nicht von den Bürgern akzeptiert würde.
„Momentan ist der LBM das Problem und nicht der Teil der Lösung.“
Gerd Engel
Bei Gesamtkosten von 18 Millionen Euro sollten seiner Meinung nach rund 600.000 Euro, also 3 Prozent Mehrkosten, für die Fähre zu verkraften sein. Denn: „Die Mehrkosten durch wiederholte Arbeitsunterbrechungen aufgrund der schlechten Umleitungssituation dürften erheblich teurer werden.“ Die Alternative Fähre wurde in der Tat bereits diskutiert, dann aber verworfen.
Für den LBM hat er noch diesen Rat: „Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mal bei der Abteilung Radverkehr der Stadt Koblenz erklären lassen, wie man den Radverkehr an einer Großbaustelle berücksichtigt.“ Bei der Pfaffendorfer Brücke klappe das wesentlich besser. Hier werde der Radverkehr schnell und konsequent berücksichtigt, und es werde nach machbaren Lösungen gesucht, die dann flexibel angepasst würden.