Einer der international größten Serviceorganisatoren im Automobilsektor, Cox Automotive, will das zu ihr gehörige und in Koblenz ansässige IT-Unternehmen Modix GmbH schließen. Das geht aus einer Pressemeldung der Gewerkschaft Verdi hervor. Demnach sollen rund 40 Beschäftigte in Koblenz ihren Job verlieren.
Verdi erhebt Vorwürfe gegen die Geschäftsführung. Diese behindere die Betriebsratsarbeit bei der Verhandlung über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan. Zudem würden Mitarbeiter „massiv unter Druck gesetzt“, um Aufhebungsverträge mit geringen Abfindungen abzuschließen, so Verdi. Dadurch wolle die Geschäftsführung Kündigungen umgehen, bei denen wiederum diverse Regularien greifen würden, erklärt Holger Meuler, zuständiger Gewerkschaftssekretär von Verdi, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Verfahren vor dem Arbeitsgericht
Eine Presseanfrage an Modix, mit der Bitte um Stellungnahme zur Kritik von Verdi, blieb unbeantwortet. Wie Meuler mitteilt, hat es am Mittwoch, 23. April, ein Gerichtsverfahren vor dem Koblenzer Arbeitsgericht gegeben, in dem es um die Weigerung der Arbeitgeberseite zur Verhandlung eines Sozialplans und eines Interessenausgleichs ging. Mündlich sei dort vereinbart worden, dass von Unternehmerseite vorerst kein Druck mehr mit Aufhebungsverträgen gemacht werden dürfe, so Meuler.
Die Betriebsschließung von Modix in Koblenz ist nach Auffassung von Verdi auf „schwere Managementfehler“ zurückzuführen. Insbesondere der Rückzug erfahrener deutscher Geschäftsführer sowie die komplette Verlagerung der Führungsaufgaben nach England hätten das Unternehmen in Deutschland in eine Schieflage gebracht, so die Gewerkschaft. Auch zu dieser Kritik bezog Modix auf Anfrage keine Stellung.
„Wenn man schon aus betrieblichen Gründen sein Geschäft verlagern will, dann sollte man sich wenigstens an die Gesetze und die in Deutschland geregelten Abläufe halten und nicht nach angelsächsischer Manier von heute auf morgen die Beschäftigten vor die Tür setzen und den Laden abschließen“, so Meuler.