Widerwärtige Tat in der Friedhofskapelle - Ersatz-WC nach Brand erneut in Flammen
Vandalismus in Urmitz: Ort und VG beklagen wieder Tausende Euro Schaden
Ortsgemeinde Urmitz

Urmitz/Kaltenengers. Im Sommer dieses Jahres berichtete die RZ erstmals über eine Brandserie in Urmitz. Seit Februar hatte es in dem Ort in der Verbandsgemeinde Weißenthurm wiederholt gebrannt. Sowohl das Rathaus als auch das WC am Urmitzer Friedhof hatte schwere Feuerschäden davongetragen. Von den Tätern hatte jede Spur gefehlt, berichtete der Urmitzer Ortsbürgermeister Norbert Bahl im Gespräch.

Scheinbar ruhig war es dann nach dem RZ-Beitrag geworden – aber eben nur scheinbar. Jetzt wenden sich sowohl die Ortsgemeindeverwaltung als auch die Verbandsgemeindeverwaltung in Form einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit – in Urmitz, und nicht nur dort – hat es wieder gebrannt. Und wieder fehlt von den Schuldigen jede Spur. Klar ist wohl: Von allein sind die Feuer nicht ausgebrochen.

Nach dem Brandanschlag auf den WC-Bau auf dem Urmitzer Friedhof war eine mobile Chemietoilette dort aufgestellt worden – sie ist nun auch Ziel eines Brandanschlags geworden. Die Schäden sind immens. Die Flammen sind laut Polizei auf das Friedhofsgebäude übergeschlagen, die Schadensumme liegt demnach bei rund 10.000 Euro.

Ein finanzielles Ärgernis, aber eben auch eins, das vor allem die älteren Besucher des Urmitzer Friedhofs vor Probleme stellen kann, mahnt Ortsbürgermeister Bahl. „Abgesehen von der Sachbeschädigung und den damit entstandenen Kosten fehlt auf dem Friedhof nun eine Toilette, was insbesondere für ältere Besucherinnen und Besucher schwierig ist“, so der Ortschef laut Mitteilung.

Noch immer seien die Schäden an der Rathausfassade sichtbar. Die Klärung durch die Versicherung ziehe sich hin. „Wir hoffen, bald mit der Renovierung starten zu können“, sagt Bahl. Damit sind die Schäden in seinem Ort aber längst nicht beseitigt. Anfang des Monats hat es neben der Urmitzer Kirche ein Feuer gegeben – wieder liegt Brandstiftung nahe. Die Ortsgemeinde hat Anzeige erstattet, beschädigt worden sei eine Hausfassade, berichtet Bahl.

Im Vormonat, im November, gab es zudem einen besonders erschreckenden Fall von Vandalismus in der Urmitzer Friedhofskapelle. „Auf dem mit flüssigem Wachs und Müll verunstalteten Kerzentisch fand sich ein Kothaufen samt Grablicht darin. Außerdem hatten ungebetenen Gäste vor einiger Zeit die Gestecke angezündet, die zu beiden Seiten der Marienstatue platziert waren, so dass heute Rußspuren an der Wand zu sehen sind“, heißt es in der Pressemitteilung der Verbandsgemeinde. Norbert Bahl: „Ich bin sprachlos angesichts dieser Pietät- und Geschmacklosigkeit.“

Ebenfalls in Urmitz sind mehrere Schilder laut Verbandsgemeindeverwaltung zum Ziel von Zerstörungswut geworden. Schilder seien beschmiert oder gar zerstört worden, darunter touristische Hinweistafeln ebenso wie Verkehrsschilder. Unbrauchbar seien zudem einige Audiostationen, die entlang der Radroute Radeln und Rheinhören aufgestellt sind. Die QR-Codes, die mithilfe von Mobiltelefonen zu den Hörbeiträgen führen, seien beschmiert worden.

Gleich jenseits der Urmitzer Ortsgrenze liegt Kaltenengers, ebenfalls Teil der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Auch dort sind Vandalismus-Schäden zu beklagen, meldet die Verbandsgemeindeverwaltung: „An der Radstätte, die im Juni in Kaltenengers am Radweg Deutsche Einheit eröffnet worden war, sind Spuren von Vandalismus zu sehen: Die Schutzplatte des interaktiven Bildschirms ist zerkratzt, außerdem gab es Schmierereien an den Seitenwänden, die inzwischen entfernt wurden.“

Das Ordnungsamt werde künftig gezielt im VG-Gebiet kontrollieren, kündigt die Verwaltung an. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei Andernach zu wenden, Tel.: 02632/9210.

Von unserem Redakteur Daniel Schauff

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