Der Antrag sieht zudem vor, dass die Verwaltung auch bei bestehenden Schulhöfen bei der Schulleitung aktiv für die „Herrichtung von Grünen Klassenzimmern“ wirbt. Der finanzielle Aufwand ist laut CDU relativ gering. Thomas Roos sagte: „Das kann oft schon mit Holzstämmen oder Ähnlichem umgesetzt werden.“ Ein mobiler Tafelschreibblock (Flipchart) oder ein Whiteboard würden gleichzeitig die Tafel ersetzen und so eine „vielfältige Nutzung des Unterrichtsraums“ ermöglichen.
Durch die strengen Corona-Auflagen in Schulen sei herkömmlicher Unterricht in Klassen „nahezu unmöglich“, sagt Roos: „Die Nutzung eines Grünen Klassenzimmers hat sich als praktikable Alternative im Schulalltag erwiesen, da hier Sitzkreise möglich sind, anders als in einer starren Klasse.“
Auch im regulären Schulbetrieb könnten Grüne Klassenzimmer einen „positiven Effekt auf das Arbeitsklima und die Motivation der Schüler haben“. In Koblenz verfügen bislang wenige Schulen über ein diese Art von Klassenzimmer, darunter die Balthasar-Neumann-Grundschule und die Albert-Schweitzer-Realschluse plus. Die Stadt solle „schnell Möglichkeiten schaffen, dass mehr Schulen aktiv werden.“
Kulturdezernentin Margit-Theis Scholz sagte: „Wir befürworten den Antrag ausdrücklich. Grüne Klassenzimmer sind nicht nur in Corona-Zeiten eine gute Alternative.“ Uwe Diederichs-Seidel (Grüne) sagte: „Wir sind etwas erstaunt, da wir gedacht haben, dass alle Schulen schon Grüne Klassenzimmer hätten. Außerdem wollen wir, dass die Schulhöfe wieder für Kinder da sind.“ Die Schulhöfe bräuchten eine hohe Aufenthaltsqualität. Sie zu asphaltieren, bewirke eher das Gegenteil.
Anna Köbberling (SPD) meinte: „Auch wir sind für Grüne Klassenzimmer. Die Schulhöfe sollten daher nicht so aussehen, wie der am Eichendorff-Gymnasium.“ Dazu sagte Monika Sauer (CDU): „Die Planung dieses Schulhofs ist damals einstimmig im Schulträgerausschuss verabschiedet worden.“ Schulhöfe sollten nicht nur zum Sitzen da sein, sondern auch für Sport. Detlev Pilger (SPD): „Grüne Klassenzimmer sollten – mit dem Blick in die Zukunft gerichtet – zum Standard werden.“
Fabian Geissler (AfD) meinte: „Man sollte den Unterricht auf dem Pausenhof nicht zu sehr idealisieren. Das ist nur eine Ausnahme. Grüne Klassenzimmer sind zu begrüßen und eine nette Sache, lösen aber keine Probleme grundsätzlich.“
Theis-Scholz befand abschließend: „Wir sollten sehen, dass die Schulhöfe sukzessive umgestaltet werden. Das ist eine Frage der Haushaltsberatung.“ Jedoch sollten Schulhöfe künftig nicht mehr als Parkplatz genutzt werden, sondern für Schüler da sein: „Auch wenn das schmerzlich für manche Autofahrer ist.“
Von unserem Redakteur Jan Lindner