Innerhalb eines Jahres ist der Markt gewachsen: Wo 2020 noch 13 Stände waren, stehen heute 19. Unter diesen befindet sich auch die ein oder andere Nische, sagt Hans Ternes: „Neben den Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Käse oder Brot haben wir auch ganz besondere Stände hier.“ Dazu gehören unter anderem einer, der Schokoladentartes verkauft, eine Ausstellerin vertreibt Kaffeebohnen und kann diese vor Ort mit ihrer Kaffeemühle mahlen. Eine weitere Besonderheit ist die so genannte „Kreuterküche“: Der Inhaber der Ankerterrasse, einem beliebten Lokal in Güls, verkauft hier Spezialitäten aus seiner Küche, die die Kunden zu Hause wieder erwärmen können. Hans Ternes sagt: „Dass es immer wieder was Neues gibt, hat uns wirklich motiviert.“ Eine große Motivation war aber auch, dass alle Stände erhalten geblieben sind, die von Beginn an Teil des Wochenmarktes waren.
Doch auch unter den Ständen, die von Beginn an dabei waren, hat sich einiges getan. So hat ein Bauer für den Markt Gülser Walnussöl, Walnusspesto, Walnussmus und Apfelbalsamico entwickelt. Zudem erklärt Stephanie Kreuter, die den Stand betreibt: „Wir nehmen auch öfter mal Sachen auf Bestellung auf und bringen diese dann in der nächsten Woche mit.“
Einerseits wollte das Organisationsteam erreichen, dass der Gülser Wochenmarkt den Leuten im Gedächtnis bleibt. Laut Hans Ternes haben sie das erreicht: Öfter mal kommen sogar Besucher aus der Südstadt mit dem Fahrrad vorbei. Er sagt: „Es wäre aber auch schön, wenn noch mehr Leute aus Koblenz kommen würden.“
Aber hinter dem Markt steckte auch noch ein zweites Ziel, erklärt Ternes: „Wir wollten in Güls einen Ort haben, an dem sich alle treffen können.“ Ob das nun Gülser sind, die schon ihr ganzes Leben dort gewohnt haben und alte Freunde treffen, oder Zugezogene in den Neubaugebieten, die hier neue Leute kennenlernen können.
Das konnte der Gülser Wochenmarkt definitiv erreichen. Trotz Corona-Einschränkungen konnte im letzten Sommer in der sogenannten Verzehrzone zusammen gegessen und getrunken werden. Asgard Rochelmeyer, eine Besucherin des Marktes, erzählt: „Wir haben schon öfter letztes Jahr hier zusammengesessen und schöne Nachmittage verbracht. Dann haben wir bei einem Stand Wein gekauft, bei einem anderen Käse, bei dem nächsten gab es dann auch mal Würstchen.“ Eine andere Gülserin, Andrea Müller, kommt ebenfalls jede Woche her. Sie erzählt: „Mir gefällt am besten, dass man hier wirklich alles frisch bekommt.“ Eines steht fest: Sowohl das Organisationsteam als auch die Gülser Anwohner, die den Markt regelmäßig besuchen, freuen sich schon, wenn sie freitags wieder regelmäßig zusammensitzen und die Gesellschaft auf dem Festplatz genießen können – oder wie die Gülser ihn mittlerweile nennen: Marktplatz.