Koblenz
Trendwahlergebnis: Koblenzer Stadtrat wird so bunt wie nie

Was bedeutet das Wahlergebnis, das sich abzeichnet, für die nächsten fünf Jahre im Stadtrat? Die Spitzenkandidaten von CDU und SPD, Anne Schumann-Dreyer und Detlev Pilger, konnten mit ihren Parteien Gewinne einfahren. Klar ist: Es wird (noch) bunter im Rat. 

Sascha Ditscher

Koblenz - CDU und SPD können zulegen und die Kleinen nehmen sich gegenseitig die Wähler weg - bis auf die Grünen: Das ist knapp zusammengefasst das Ergebnis des Trendwahlergebnisses für den neuen Koblenzer Stadtrat. Und: Es wird wohl mehr kleine und kleinste Fraktionen im Rat geben denn je.

Von unserem Redaktionsleiter Ingo Schneider

Für das Trendwahlergebnis wurden gestern zunächst nur die Stimmzettel ausgezählt, bei denen eine Liste unverändert komplett gewählt wurde. Um einen Vergleich zum Ergebnis 2009 ziehen zu können, gibt es nachfolgend das jeweilige Trendergebnis von damals, sowie das Endergebnis von 2009 nach Auszählung aller Stimmen. Dazwischen gab es zum Teil deutliche Veränderungen.

Die CDU mit ihrer Spitzenkandidatin Anne Schumann-Dreyer erhält nach dem Trendwahlergebnis 34,8 Prozent der Stimmen und ist wieder klar stärkste Kraft. Im Verhältnis zum Trendergebnis von 2009 konnte die Union um 2,5 Prozentpunkte zulegen. Beim Endergebnis hatte die Union 2009 bei 35 Prozent gelegen.

Zweitstärkste Fraktion wird wie vor fünf Jahren wieder die SPD werden, die mit dem Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger an der Spitze in die Wahl gegangen war. Die Genossen holten 24,5 Prozent der Stimmen, 2,4 Prozentpunkte mehr als beim Trendergebnis vor fünf Jahren (Endergebnis 2009: 25,6 Prozent).

Die Grünen sind der große Gewinner dieser Wahl: Mit Andrea Mehlbreuer an der Spitze legte die Partei beim Trendergebnis um 2,5 Prozentpunkte zu und lag bei 15,1 Prozent. Im Endergebnis hatten die Grünen damals 10,1 Prozent erreicht und waren damals ebenfalls drittstärkste Fraktion, wenn auch nur knapp vor der BIZ.

Die BIZ mit ihrem Spitzenmann Stephan Wefelscheid stürzt ab und holt im Trendergebnis nur noch 5 Prozent, 6,6 Prozentpunkte weniger als 2009. Beim Endergebnis lag die Fraktion damals bei 10 Prozent.

Die FDP mit Ex-Justizminister Herbert Mertin an der Spitze muss ebenfalls herbe Einbußen hinnehmen und kommt beim Trendergebnis gerade noch auf 3,8 Prozent (2009: 9,8 Prozent). Im Endergebnis hatten die Liberalen damals 8,6 Prozent erreichen können.

Die FBG mit ihrem Zugpferd Manfred Gniffke ist ebenfalls abgestürzt: Sie bringt es beim Trendergebnis nur noch auf 4,5 Prozent (minus 4,7 Prozent) Wie die FDP hatten auch die Freien 2009 noch bei 8,6 Prozent gelegen.

Die Linke war zuletzt mit einem Ratsmitglied vertreten, nachdem sie im Endergebnis 2 Prozent bei der jüngsten Kommunalwahl bekam. Gestern Abend kam sie beim Trendergebnis auf 5,2 Prozent – ein Plus bei der Trendwahl von immerhin 2,9 Prozentpunkten.

Und die Neuen, die erstmals für den Stadtrat angetreten sind? Die AfD mit Stefan Scheer an der Spitze bringen es auf 5,2 Prozent. Die „Schängel für Koblenz“ mit Franz-Josef Möhlich waren auch das erste Mal dabei, brachten es nur auf 1,3 Prozent. Und die Bürgerinitiative „Ich tu's“ mit Britta Materna auf Platz 1 war als Nachzügler ins Rennen gegangen und spielte mit 0,4 Prozent keine Rolle.

Das vorläufige Endergebnis soll am Montag gegen 13 Uhr vorliegen und wird in der Rhein-Mosel-Halle öffentlich präsentiert.

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