Ein Theaterstück würdigt 25 Jahre der Hilfsaktion "VOR-TOUR der Hoffnung"
Theaterstück in Bendorf-Sayn: Verspätetes Jubiläumsgeschenk
Die „Findlinge“ spielten anlässlich des Jubiläums von „VOR-TOUR der Hoffnung“.
Andreas Bootz

Mit einer Theateraufführung feierte der Verein „VOR-TOUR der Hoffnung“ am Wochenende in der Sayner Hütte einen Teil seines Jubiläums nach. Etwa einhundert Besucher fanden dafür am Samstagabend den Weg in die Krupp'sche Halle zur Premiere von „Die Prinzessin ohne goldenes Haar“. Das Märchenspiel für Erwachsene und Kinder war ein – quasi nachträglich „überreichtes“ – Geschenk der freien Theatergruppe „Die Findlinge“ an die „VOR-TOUR“.

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Die „Findlinge“ spielten anlässlich des Jubiläums von „VOR-TOUR der Hoffnung“.
Andreas Bootz

Dazu muss man wissen: Das Jubiläum von „VOR-TOUR“ fand eigentlich schon vor zwei Jahren statt, 25 Jahre alt wurde die Aktion anno 2020. Doch Corona machte einigen der geplanten 25 so genannten „Leuchtturmprojekte“ seinerzeit einen Strich durch die Rechnung. Dazu gehört das Theaterstück. Und auch die große Jubiläumsfahrt des VOR-TOUR-Vereins konnte erst im August diesen Jahres durchgeführt werden.

Zum 25. Mal waren die Radler da aufgebrochen, um in drei Tagen Spenden für krebskranke Kinder zu sammeln. In diesem Jahr führte die Route von Köln aus über das Ahrtal nach Koblenz und schließlich in den Westerwald. Die große Abschlussveranstaltung fand danach vor dem Kurfürstlichen Schloss in Engers statt.

“Prinzessin ohne goldenes Haar"

Zurück zur „Prinzessin ohne goldenes Haar“: Das von „Findling“ Stefan Bau geschriebene Stück gibt Einblick in die Gefühlswelt eines betroffenen Kindes, aber auch in die seines sozialen Umfelds. Dabei umfasst das Universum der Charaktere nicht nur reale Personen, sondern auch Figuren aus der Märchenwelt. Das Spektrum der Gefühle bietet eine große emotionale Bandbreite. Neben Szenen voller Verzweiflung gibt es auch immer wieder heitere Momente und die der Hoffnung.

Hierfür sorgt nicht zuletzt ein Fahrrad samt Fahrer. So lautet die Aussage des Stücks: „Es gibt ein Geschäft für Mut, Trost und Hoffnung. Um es zu finden, braucht es Menschen wie dich! Also, setz' dich auf dein Rad und fahre einfach los! Hab' Vertrauen, dann führt dich dein Herz an den Ort, wo man die Dinge findet. Setz' dich auf dein Rad und schenke Hoffnung – der Prinzessin ohne goldenes Haar.“

Die Anfänge der VOR-TOUR-Vereinsidee reichen zurück bis ins Jahr 1996, als sich der Erste Vorsitzende Jürgen Grünwald entschloss, in Begleitung eines Freundes mit dem Rennrad vom Ahrtal nach Gießen zu fahren. Hinter der sportlichen Herausforderung verbarg sich indes ein tieferer Sinn. So sollte Grünwald in seinem damaligen Amt des Verkehrsdirektors von Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Stadt an der Lahn einen Spendenscheck überreichen. Hier nämlich war seinerzeit der Startschuss für die „Tour der Hoffnung“, deren Teilnehmer bereits seit 1983 im Sattel unterwegs sind, um betroffene Kinder zu unterstützen.

600 000 Euro gesammelt

Geboren war die Idee einer „VOR-TOUR der Hoffnung“, für die Grünwald im Laufe der nächsten Jahre ein Feld von bis zu 150 Fahrern aufstellen konnte. Unterdessen konnten auch zahlreiche regionale Sponsoren für die gute Sache gewonnen werden, welche die vielfältigen Veranstaltungen des Vereins finanziell unterstützen. Die Spender hingegen sind andere.

„In diesem Jahr sind mehr als 600 000 Euro zusammengekommen“, berichtete Grünwald. Der Gesamterlös wird am 1. Dezember im Rahmen einer Feierstunde im Mainzer Landtag den gut 35 Institutionen überreicht. Der Hausherr, Landtagspräsident Hendrik Hering, fährt selbst seit Jahren auf der „VOR-TOUR der Hoffnung“ mit.

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