Handgreiflichkeiten unter Weihnachtsmännern gibt es selbst an Heiligabend. Foto: Alexander Thieme-Garmann Alexander Thieme-Garmann
Wenn das Publikum am Ende der Vorstellung Schauspielern applaudiert, die lediglich auf einer Leinwand zugegen sind, könnte man unter Umständen am Verstand der Zuschauer zweifeln. Tatsächlich aber ist das paradoxe Verhalten Folge einer perfekten Illusion. In seiner von ihm selbst so bezeichneten Anti-Advents-Komödie „Heilige Nacht an Bahnsteig 8“ bedient sich der Schauspieler, Autor und Regisseur Axel Hinz eines ungewöhnlichen Kunstgriffs.
Während die provisorische Bühne in den Kasematten von Fort Konstantin einen Bahnsteig zeigt, auf dem reale Gestalten auftreten, läuft parallel im Hintergrund ein Film ab, der zum Geschehen im Theatersaal korrespondiert. Schauplatz der cineastischen Vorführung ist nämlich der Nachbarbahnsteig, und so passiert es ständig, dass Axel Hinz und Michaela Jubelius, die zwei Akteure des Abends, in unterschiedlichen Rollen, mal hier und mal da auftauchen.