Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Lohn und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro je Ausbildungsjahr für zwölf Monate. In der ersten Verhandlung im September wies die Arbeitgeberseite die Forderungen zurück und legte selbst kein Angebot vor.
Ralph Wangemann, Verhandlungsführer der Metall- und Elektro-Unternehmen im Tarifbezirk M+E MITTE, bezeichnete im Anschluss die Lage der Metall- und Elektroindustrie als „besorgniserregend: beim Auftragseingang minus 7 Prozent, Produktion minus 7 Prozent, Absatz minus 6 Prozent, Exporte minus 5 Prozent“, wurde Wangemann damals in einer Pressemeldung zitiert. Vor diesem Hintergrund habe die Gewerkschaft mit 7 Prozent die dritthöchste Forderung der letzten Jahre aufgerufen, kritisiert Wangemann die Gegenseite.
IG Metall will Kaufkraft ankurbeln
Die IG Metall hält dagegen: Grund für das mickrige Wachstum der Wirtschaft sei der schwache private Konsum der Menschen. Mehr Geld für die Menschen werde auch wieder zu mehr Kaufkraft führen und die Wirtschaft ankurbeln, heißt es auf der Internetseite der Gewerkschaft.
Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, kündigte für die zweite Tarifverhandlung am 18. Oktober an, man erwarte ein verhandelbares Angebot von der Arbeitgeberseite. „Unsere Botschaft an die Arbeitgeber ist klar: Sollte bis zum Ende der Friedenspflicht am 28. Oktober keine Einigung gelingen, werden wir in allen Betrieben ab dem 29. Oktober zum Arbeitskampf aufrufen“, so Yener.
Ohne Einigung drohen Warnstreiks
Ob eine Einigung am Freitag erzielt werden, wird sich zeigen. Nach der ersten Tarifrunde machte Ralph Wangemann deutlich, die Forderungen der IG Metall für „völlig unrealistisch“ zu halten, „sie würde die aktuelle Wettbewerbs- und Investitionskrise noch weiter verschärfen“.
Von den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland sind rund 380.000 Beschäftigte betroffen.