Vereine treffen Stadtchef, weitere Stadtteile melden sich bei der RZ
Stunk mit der Stadt Koblenz: Gülser Ehrenamtliche treffen Oberbürgermeister
unterschriftenubergabe
Überreichen OB David Langner (3. von links) einen offenen Brief und Unterschriften (von links): Franz-Josef Möhlich, August Hollmann, Christopher Bündgen, Toni Bündgen und Hans-Peter Ackermann. Foto: Ute Görgen
Steinert Katrin. Ute Görgen

Die Ehrenamtlichen und Vereinsvorstände aus Güls und Bisholder sind sauer auf die Stadtverwaltung: Jetzt wurde ein offener Brief samt etwa 800 Unterschriften an Oberbürgermeister David Langner, Chef der Verwaltung, überreicht.

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Überreichen OB David Langner (3. von links) einen offenen Brief und Unterschriften (von links): Franz-Josef Möhlich, August Hollmann, Christopher Bündgen, Toni Bündgen und Hans-Peter Ackermann. Foto: Ute Görgen
Steinert Katrin. Ute Görgen

Seit Langem sind die 34 Vereine aus dem Moselstadtteil mehr als unzufrieden, wie die Stadtverwaltung mit ihren Belangen als Ehrenamtliche umgeht.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der drei örtlichen Parteien – Grüne, SPD und CDU –, des Ortsrings und des Ortschefs heißt es dazu: „Im Kern ging es um das heruntergekommene Bühnenhaus, das verschleppte Stadtdörferprojekt, langwierige Genehmigungsverfahren, die Raumnot der Gülser Vereine und den Wunsch nach einer Kultur des Ermöglichens und Unterstützens bei Veranstaltungsplanungen.“

Wasserschäden, Heizungsausfälle und ein langes Warten auf Reaktionen der Verwaltung haben jetzt hoffentlich ein Ende.

Ortsringchef Franz-Josef Möhlich nach dem Treffen mit Oberbürgermeister David Langner

Bei dem Treffen mit OB Langner wurden die einzelnen Punkte thematisiert, diskutiert und Lösungsansätze besprochen. „Dabei wurden viele Leerstellen aufgedeckt und Verantwortlichkeiten neu zugeteilt“, heißt es. Das Gespräch sei sehr erhellend gewesen.

Nachdem unsere Zeitung über den Frust in Güls berichtet hatte, meldeten sich weitere Vereine aus anderen Stadtteilen in der Redaktion. Der Tenor: „Güls ist auch in ...“ Eine Berichterstattung folgt.

Ortsvorsteher Hans-Peter Ackermann bezeichnet laut Mitteilung das Treffen im Rathaus als positiv. „Es macht Hoffnung, dass zeitnah Verbesserungen spürbar werden“, wird er zitiert. Ihn freut es, dass nun klarer ist, wer wofür beim Stadtdörferprojekt verantwortlich und wie der Zeitplan ist. „Hier ist in den vergangenen Jahren nachvollziehbarer Frust in Güls und Bisholder entstanden.“ Mit dem jetzt vorliegenden Fahrplan könne man im Ortsbeirat arbeiten.

Franz-Josef Möhlich, Chef des Ortsrings, in dem die 34 Vereine organisiert sind, warb für die Sanierung des Bühnenhauses. „Wasserschäden, Heizungsausfälle und ein langes Warten auf Reaktionen der Verwaltung haben jetzt hoffentlich ein Ende.“ Der Gülser SPD-Chef Toni Bündgen unterstrich laut Pressetext, dass es bei all den Themen „um nicht weniger als die Zukunft des Vereinslebens in Güls und ganz Koblenz“ geht.

Er kündigte an, einen Antrag in den Stadtrat einzubringen, einen Vereinslotsen einzusetzen, der berechtigt und kompetent ist, den Vereinen schnell und unkompliziert weiterzuhelfen. Er hofft, dass dies breite Unterstützung im Stadtrat findet und die Verwaltung dafür offen ist, heißt es.

Der örtliche CDU-Chef August Hollmann erinnerte an erschüttertes Vertrauen in die Verwaltung, weil nicht informiert oder nicht kommuniziert würde. Dies erlebten nicht nur die Gülser Vereine, sondern gelte auch in Hinblick auf die Beschlüsse des Ortsbeirats, „die leider trotz mehrfachen Nachfragens keinerlei Reaktion der Verwaltung hervorrufen“. Der OB habe nun zugesagt, die Prozesses noch einmal zu prüfen und für Verbesserung zu sorgen, wird Hollmann im Text wiedergegeben.

Offener Brief als Zeichen an die Stadtverwaltung

Initiator des offenen Briefes ist der in Güls aufgewachsene Chef der Koblenzer Grünen. Christopher Bündgen meint, dass die Gülser Vereine, Parteien und Einwohner durch die Unterschriften und den offenen Brief „ein starkes Zeichen in Richtung Stadt gesetzt“ haben. Das sei im Rathaus angekommen, soll aber nicht alles sein, teilt er mit. Um den Dialog aufrechtzuerhalten und möglichst viele einzubinden, ist für Anfang des neuen Jahres ein Bürgerdialog mit dem Oberbürgermeister geplant. Dort können die Gülser und Bisholder ihre Anliegen persönlich mit dem Stadtchef diskutieren, heißt es.

Wenige Tage, nachdem die Unterschriften überreicht worden waren, erklärten die Koblenzer Grünen öffentlich, an der Seite aller Ehrenamtlicher in ganz Koblenz zu stehen. Vorsitzende Kim Theisen betont: „Für uns ist klar: Das Ehrenamt sollte uneingeschränkt von Seiten der Stadt unterstützt werden. Initiativen wie die aktuelle in Güls zeigen, dass es hier enormen Nachbesserungsbedarf gibt.“ Koblenz sei eine Ehrenamtsstadt.

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