Wohnungen sind in Koblenz ein begehrtes Gut. Das merken nicht zuletzt Studenten, deren monatliches Budget zumeist sowieso keine großen Sprünge erlaubt. Eine Alternative zum freien Wohnungsmarkt sind Studentenwohnheime.
Eines der ältesten ist das in der Spechtstraße auf der Karthause, das in den 60er-Jahren vom Verein Katholische Studentenhilfe Koblenz errichtet wurde. Mit einem Fest wurde am Wochenende nun das Ende der Bauarbeiten gefeiert, die in dem viergeschossigen Gebäude, in dem 94 Studenten wohnen, bezüglich des Brandschutzes ausgeführt wurden.
Rund 250 000 Euro hat der Verein ausgegeben, um in den vergangenen zwei Jahren das Studentenwohnheim brandschutztechnisch zu sanieren. „Wir waren dazu zwar nicht verpflichtet, da wir Bestandsschutz haben, aber es war uns dennoch wichtig. Keiner will sich ausdenken, was im Katastrophenfall passieren könnte“, sagt Thorsten Schneiders, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Katholische Studentenhilfe Koblenz.
Finanziert wurden die Baumaßnahmen aus Rücklagen, die der Verein im Laufe der vergangenen Jahrzehnte angespart hat. „Wir würden auch gern weiter in der Sanierung fortschreiten und uns die energetische Seite des Gebäudes vornehmen, aber das lassen die Finanzen zurzeit nicht zu“, sagt Schneiders.
Gebaut und verwaltet wird das Studentenwohnheim vom Verein der Katholischen Studentenhilfe Koblenz. Dies bedeutet aber nicht, dass hier nur Katholiken wohnen. „Hier leben natürlich Studenten aus allen Kulturkreisen“, sagt Mahmoud Abadi, Kurator des Studentenwohnheims, mit einem Lachen.
Beschränkungen gab es nur in den frühen 60er-Jahren, denn damals war das Wohnheim nur Männern vorbehalten. „Im Zuge der 68er-Bewegung hat die Regel allerdings nicht lange Bestand gehabt“, blickt Thorsten Schneiders zurück.
Die Miete für die Zimmer, die 11 bis 15 Quadratmetern groß sind, beträgt zurzeit zwischen 181 und 251 Euro. Mehrere Zimmer bilden dabei eine Wohneinheit, die sich Toiletten, Duschen und Küche teilen. Diese Gemeinschaftsräume werden jeden Werktag von Reinigungskräften gesäubert.
Um im Studentenwohnheim in der Spechtstraße zu wohnen, muss man entweder an einer der Koblenzer Hochschulen studieren oder eine der Schulen in der Stadt besuchen. „Wir haben in jüngster Zeit auch Mieter, die an der Julius-Wegeler-Schule hier auf der Karthause ihr Abitur machen“, sagt Mahmoud Abadi.
Peter Karges