Rund 200 kommunale Beschäftige aus Koblenz und der Region haben vor dem Koblenzer Rathaus am Mittwoch für höheren Lohn, mehr Urlaub und die Übernahme aller Auszubildenden gestreikt.
Von unserer Mitarbeiterin Annette Hoppen
Die Gewerkschaft, in der Beschäftigte der Kommunen und ihrer privatisierten Dienstleistungsunternehmen organisiert sind, wollte mit dem Warnstreik Druck machen im Vorfeld der zweiten Lohn-Verhandlungsrunde mit den kommunalen Arbeitgebern, die am heutigen Donnerstag in Potsdam beginnt.
Dass die Kommunen ihren Beschäftigen in der aktuellen Lohnrunde bislang kein Angebot vorgelegt haben, kritisierte Sandra Müller, die Koblenzer Stadt- und Kreisverbandsvorsitzende der Gewerkschaft, vor allem im Hinblick auf die Diätenerhöhung, „die sich unsere Abgeordneten gerade in Höhe von 10 Prozent gegönnt haben“. Die Forderungen der Kommunalbeschäftigten seien in diesem Zusammenhang alles andere als überzogen, vor allem aber auch deshalb legitim, weil die Lebenshaltungs- und Energiekosten im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden seien, konstatierte Müller.
RZ-Reporterin Jennifer de Luca war mit der Videokamera dabei:
Die Gewerkschaft will eine Grunderhöhung der Gehälter um 100 Euro für alle Beschäftigten durchsetzen, dazu 3,5 Prozent Einkommensplus, ebenfalls für alle Beschäftigten. Außerdem fordert Komba 30 Tage Urlaub im Jahr und die Übernahme aller Auszubildenden. Dass die Kommunen in Zeiten des demografischen Wandels insbesondere bei der Übernahme der Auszubildenden vorausschauend agieren müssten, stellte Komba-Landesvorsitzender Rolf Führ klar. Führ betonte, dass die Personalkosten der Verwaltungen in Deutschland im weltweiten Vergleich extrem günstig seien. „Nur die Schweiz und Luxemburg rangieren unter uns“, erklärte Führ. Wenn die kommunalen Infrastrukturen erhalten bleiben sollen, dürfe am Personal nicht weiter gespart werden, warnte Führ.