Das Werk, das im Rahmen der Woche der Demokratie entstand und den Titel „Benutze den Verstand“ trägt, zeigt dabei einen Knochen, der auf einem Steg liegend über einem Wasserfall schwebt. Klettert ein Mensch auf diesen Knochen, hat man zudem auch noch den Eindruck, als ob er auf ihm balancieren würde.
So wirkt das Bild allerdings nur, wenn man es von der Spitze aus betrachtet. Von der Seite wirkt es ganz anders. Diese Aufforderung zum Perspektivwechsel versteht der in Bad Ems lebende Edgar Müller dabei durchaus gesellschaftlich. „Durch die Corona-Krise haben viele Leute ein Stück weit die Gelassenheit verloren, weshalb es schnell zu Spannungen und Konfrontationen kommt.
Viele Konflikte könnten allerdings vermieden werden, wenn man ein klein wenig Rücksicht nehmen würde, den berühmten Schritt zur Seite ginge. Denn mit einem solchen Perspektivwechsel verlieren viele Konflikte gleich an Schärfe“, betont der 53-jährige Künstler.
Dass der Gegenstand auf den Wellen ein Knochen ist, ist dabei auch kein Zufall. „Für mich ist der Knochen die erste Waffe des Menschen, nicht der Stein“, so Edgar Müller. In Verbindung mit dem Titel und dem Balancieren auf den Wellen könnte man auch deuten, dass der Mensch mit einer solch archaischen Waffe auch andere Dinge anstellen kann – vorausgesetzt er benutzt den Verstand.