Im Protokoll der Eröffnungszeremonie des Altstadtfests ist der Moddersprochpreis fest verankert. Er wird jährlich von der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft unter ihrer ersten Vorsitzenden Sabine Helmes an Personen des öffentlichen Lebens verliehen, die sich in besonderer Weise für die Pflege der Koblenzer Mundart einsetzen.
Nun war es Stephan Otto, dem die Ehre zuteil wurde, von keinem Geringeren als Manfred Gniffke, der Inkarnation des hiesigen Dialekts, für sein sprachliches Lebenswerk ausgezeichnet zu werden. Zunächst aber blickte das Koblenzer Urgestein auf 50 Jahre Altstadtfest zurück, in denen es zweimal leider Corona statt Königsbacher gab.
Laudatio mit Lob und Seitenhieben
Augenscheinlich fiel es dem Festredner schwer, den Koblenzer CDU-Fraktionsvorsitzenden nur lobend zu beschreiben. So konnte die versammelte Menge auf dem überfüllten Platz an der Liebfrauenkirche einer Laudatio lauschen, die von Sticheleien durchsetzt war. Zwischen die spaßig gemeinten Seitenhiebe auf Otto, einem echten Altstädter aus der Eltzerhofstraße, mischten sich aber auch Worte voll des Lobes.

Dabei erinnerte Gniffke an die vielen karnevalistischen Mundartgedichte, die der Preisträger bisher verfasst und auf der Bühne vorgetragen hat. Des Weiteren gestand der launige Laudator, dass er Otto schon als seinen Dolmetscher eingesetzt habe. Immerhin ist der Geehrte zweisprachig aufgewachsen und pflegt somit neben dem Kowelenzer Platt auch das Hochdeutsche, sprich Ottonische.

Zum Abschluss seiner Rede übergab Gniffke den Preis in Gestalt eines Sprachrohrs an Otto, zusammen damit auch das Mikrofon. Der Empfänger bedankte sich mit einem für sein Dafürhalten kurzen Gedicht bei der „Gruuße", das den Titel „Wer iss et" trägt. Was folgte, war eine Liebeserklärung an Kowelenz mit zweieinhalb Minuten voller Reime. Zum traditionellen Abschluss stimmten alle mit lautstarker Unterstützung der Löfer Blaskapelle in das Schängellied ein.