Wie der Vallendarer VG-Bürgermeister Fred Pretz der RZ mitteilte, waren am Samstagmorgen in der VG rund 80 Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Lage an diversen Einsatzorten unter Kontrolle zu bringen: In der Straße „Im Kammrädchen“ in Urbar musste ein Haus evakuiert werden, in dem hauptsächlich Flüchtlinge untergebracht waren – darunter eine Familie mit fünf Kindern. Das Wasser des Mallendarer Bachs war dort über den abschüssigen Hof direkt ins Haus gelaufen. „Wir haben die Menschen nun im Großraum Vallendar untergebracht“, erklärte Pretz.
Schäden gab es auch in Schönstatt. Dort stand zum Beispiel die Gnadenkapelle unter Wasser. Auch das Priester- und Gästehaus Marienau hatte mit eindringenden Wassermassen aus dem überlaufenden Wambach zu kämpfen. Die Bundesstraße 42 war überflutet, auf die L 308 stürzten Bäume. Durch einen Hangrutsch im Mallendarer Bachtal in Urbar war die Kreisstraße 84 nicht mehr befahrbar. Eine Telefonleitung wurde beschädigt.
Auch die Stadt Koblenz wurde vom Starkregen getroffen. Bis Samstagmorgen um 9.40 Uhr wurden mehr als 60 Einsatzstellen gemeldet. Besonders betroffen waren die rechtsrheinischen Stadtteile Arenberg, Immendorf, Ehrenbreitstein und Arzheim. Der obere Teil des Mühlentals war komplett überflutet. Im unteren Teil kam es in Höhe des Weinguts Göhlen zu einem Hangrutsch. Mit zwei Baggern mussten mehrere Lkw-Ladungen Erdreich abtragen werden, um die Straße, die mehrere Stunden gesperrt war, wieder befahrbar zu machen. Im Blindtal wurde die Straße so stark beschädigt, dass sie derzeit voll gesperrt ist. Laut Informationen der Feuerwehr soll der Schaden vom Tiefbauamt überprüft werden. Zudem gab es in vielen Gebäuden Wassereinbrüche – unter anderem im Caritashaus in Arenberg. Im Kloster Arenberg musste die Feuerwehr 35 000 Liter Wasser abpumpen.
Einsätze gab es auch in der VG Weißenthurm: Nach Starkregen war die K 65 an der Kreuzung zur L 121 (Fahrtrichtung Kaltenengers) am Morgen unpassierbar und musste von der Feuerwehr Kaltenengers gesperrt werden, da das Pumpwerk ausgefallen war. Auch in der sogenannten „Tauris-Senke“ auf der L 121 („alte B 9“) war die Fahrbahn in Richtung Weißenthurm überflutet.
Die VG Rhein-Mosel hat es nach Einschätzung des VG-Wehrleiters Michael Gohmann diesmal „nicht so stark erwischt“. Einsätze gab es vor allem in Rhens, wo ein Blumenladen voll Wasser lief. Auch in mehreren anderen Gebäuden stand das Wasser. An der Tankstelle in Waldesch hob sich der Boden, weil Wassermassen gegen eine angrenzende Mauer drückten. Dort musste die Feuerwehr abpumpen. Volker Schmidt