Rhens
Stadtrat: Rhens will Stellplatz für Wohnmobile schaffen

Südlich des Rhenser Mineralbrunnens soll ein Parkplatz für Wohnmobile entstehen. Der Rat stimmte mehrheitlich dem Antrag der CDU zu. 

Henry Tornow

Rhens. Königsstuhl, Stadtmauer, ein Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, der Scharfe Turm sowie eine ganze Reihe historischer Gebäude - Rhens hat für kulturhistorisch interessierte Gäste einiges zu bieten. Die Zahl gastronomischer Betriebe ging in den vergangenen zwei Jahrzehnten dennoch kontinuierlich zurück. Um künftig zumindest mehr Wohnmobilbesitzer nach Rhens, das im Spätmittelalter mit der Königswahl einstmals deutsche Geschichte schrieb, zu locken, hat der Stadtrat nun mehrheitlich einem CDU-Antrag zugestimmt, wonach im Gelände unmittelbar südlich des Rhenser Mineralbrunnens ein sogenannter Wohnmobilhafen geplant werden soll.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

Der Antrag stieß aber keineswegs auf einhellige Zustimmung. So kritisierte SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Goebel, dass keine anderen Standorte ins Auge gefasst wurden. Außerdem befürchtet sie eine Flächenversiegelung in unmittelbarer Nähe des Rheins. Walter Strohmeyer wies diese Kritik zurück. „Wohnmobilbesitzer wollen am Rhein und nicht oben auf der Höhe stehen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende, der zugleich betonte, dass es bei modernen Stellplätzen zu fast keiner Flächenversieglung komme. Angedient werden soll der Wohnmobilstellplatz durch die Brunnenstraße. „Und so gibt es im Ort auch keine zusätzliche Belastung durch den Verkehr“, hob Strohmeyer hervor. Der Antrag wurde schließlich bei sechs Gegenstimmen aus den Reihen der SPD angenommen.

Mehrheitlich verabschiedete der Rat auch einen weiteren CDU-Antrag, der auf eine Änderung des Flächennutzungsplans bei der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel dringt. Anvisiert sind neben der Ausweisung eines Wohnmobilhafens folgende Änderungen: Im Ortsteil Hünenfeld sollen im Bereich zwischen der B 327 und der Siedlung Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Außerdem sollen dort ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen in Bauland umgewandelt werden. Darüber hinaus sieht der Antrag vor, dass das Gelände gegenüber dem Königsstuhl als Sonderbaufläche ausgewiesen wird und dass Flächen für die Nutzung erneuerbarer Energien dargestellt werden. „Mit der Änderung des Flächennutzungsplans wollen wir erreichen, dass Rhens aus der Lethargie erwacht“, betonte Walter Strohmeyer. SPD-Chefin Christine Goebel hob hervor, dass eine Änderung des Flächennutzungsplans schon allein im Hinblick auf die geänderte Struktur der Verbandsgemeinde sinnvoll wäre, der Antrag aber einem Sammelsurium gleiche. Die SPD stimmte gegen den besagten Antrag der Union. Einstimmigkeit herrschte im Rat hingegen bezüglich eines weiteren CDU-Antrags, der die Erstellung eines Nachnutzungskonzepts für das ehemalige Hotel Königsstuhl vorsieht. Dies soll in Kooperation mit Studenten der Hochschule Koblenz sowie eines Planungsbüros geschehen. Das ehemalige, unmittelbar am Rhein gelegene Hotel Königsstuhl, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, steht seit nunmehr sechs Jahren leer (die RZ berichtete).

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