Von unserem Mitarbeiter Reinhard Kallenbach
Einfach gigantisch. Das dachte so mancher, der am Wochenende das DB Museum an der Schönbornsluster Straße besucht hat. Die Mitarbeiter der Einrichtung, die neben dem Standort Halle eine Außenstelle des weltweit ältesten Nürnberger Eisenbahnmuseums ist, hatten zum traditionellen Sommerfest geladen. Im Mittelpunkt standen dieses Mal die sogenannten „Einheitsloks“, die ab 1955 eingesetzt wurden.
Der Schwerpunkt lag dieses Mal nicht auf den Dampflokomotiven (die natürlich auch zu sehen waren), sondern auf neueren Modellen, die das Publikum magnetisch anzogen. Gekommen waren nicht nur Familien, sondern vor allem auch Hobbyfotografen, die den Wandel und die Modernisierung der einstigen Deutschen Bundesbahn als Kinder und Jugendliche selbst erlebt haben.
Ein besonderer Höhepunkt war die Parade der „Einheitsloks“ am Samstag. Hinter dem Begriff verbergen sich die Elektrolokomotiven der DB, die im Zuge eines gewaltigen Investitionsprogramms gebaut und eingesetzt wurden, um die Elektrifizierung des Netzes weiter nach vorn zu treiben. Viele dieser Modelle waren bis vor nicht allzu langer Zeit auf bundesdeutschen Schienen zu sehen, da sie dank vieler einheitlicher Bauteile sehr wirtschaftlich betrieben und saniert werden konnten. Tausende wollten die Schau auf dem Freigelände erleben. „Ideales Fotowetter“, meinte ein Mitarbeiter.
Aber auch im ehemaligen Lützeler Güterwagenausbesserungswerk von 1905, seit 2001 Museumshalle, ging es hoch her. Das lag nicht nur an den historischen Loks und Waggons, sondern vor allem an der großen Modellbörse, bei der Sammler und alle, die ihre Miniatur-Eisenbahnanlage zuhause auf Vordermann bringen wollten, auf ihre Kosten kamen. Dabei ging der Blick nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Zur „Fachmesse“ gehörten Präsentationen rund um das Thema dreidimensionales Drucken.
Das Wochenende zeigte einmal mehr, was ehrenamtliches Engagement bewirken kann. Die Ehrenamtler, die sich im Rahmen der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW) engagieren, hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Dazu gehörte vor allem die Möglichkeit, in den historischen Lokomotiven mitzufahren. Wer das nicht wollte, konnte an klassischen Führungen durch Halle und Freigelände teilnehmen. Und wer rechtzeitig reserviert hatte, konnte auch an einer kleinen Rundreise mit dem legendären TEE-Rheingold teilnehmen.
Wer nicht zum Sommerfest kommen konnte, hat bereits am Samstag, 25. Juni, Gelegenheit, an einer weiteren Sonderschau teilzunehmen. Im Mittelpunkt wird dann die Deutschland-Tour der Beatles vor 50 Jahren stehen. Die Band war damals mit einem Sonderzug in der Republik unterwegs, dessen Wagen zwischen 1938 und 1964 gebaut wurden. Unter anderem wird dann der Salonwagen mit Bädern zu sehen sein.