Neuigkeiten gibt es auch rund um das Adipositaszentrum des Gemeinschaftsklinikums
So wirft der Klinikneubau seine Schatten voraus: Kemperhof und Stift in Koblenz strukturieren Chirurgie um
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz
Kevin Rühle

Mit Blick auf den großen künftigen Krankenhausumbau in Koblenz strukturiert das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) bereits jetzt verschiedene Bereiche um. Betroffen sind die chirurgischen Kliniken am Kemperhof und dem Evangelischen Stift, sowie das Adipositaszentrum. Was genau ändert sich?

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Mit Blick auf den großen künftigen Krankenhausumbau in Koblenz strukturiert das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) bereits jetzt verschiedene Bereiche um. „Zukünftig werden die chirurgischen Kliniken in Koblenz zusammengefasst und bilden einen allgemein- und viszeralchirurgischen Schwerpunkt am Kemperhof und einen Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie am Evangelischen Stift St. Martin“, schreibt das GKM in einer Pressemitteilung. Das betreffe insbesondere sogenannte „elektive Patienten“, also Patienten, deren stationäre Aufnahme, gegebenenfalls auch eine Operation, geplant ist.

Auf Nachfrage unserer Zeitung zu den Zeitachsen der Umstrukturierung heißt es aus der Pressestelle des Gemeinschaftsklinikums, die neue Organisation der chirurgischen Abteilungen sei bereits umgesetzt worden. Des Weiteren ist mittlerweile das Adipositaszentrum Mittelrhein in den Kemperhof umgezogen. „Es bündelt Kompetenzen und bietet Betroffenen eine Rundumbetreuung durch die zahlreichen internen Kooperationspartner an“, so die Mitteilung weiter.

Notfallversorgung sichergestellt

Dass mit Blick auf die Änderungen in der Chirurgie die Notfallversorgung „uneingeschränkt“ an beiden Standorten sichergestellt sei, betont das GKM. Dies gelte auch für die unfallchirurgische Versorgung von Kindern im Kemperhof und die allgemeinchirurgische Versorgung berufsgenossenschaftlicher Patienten im sogenannten Schwerstverletztverfahren im Evangelischen Stift. Das Stift sei bereits im „Traumanetzwerk Mittelrhein“ als zentraler Versorger für Schwerverletzte definiert, so betont es die Kaufmännische Direktorin des Standortes, Alexandra Kiauk.

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein begründet die neue Schwerpunktbildung mit der Krankenhausreform, die ab 2025 eine Einführung von 65 Leistungsgruppen und entsprechende Konzentrationen vorsieht. „Zudem stellt sich der Maximalversorger zukunftssicher auf und leitet bereits jetzt erste Maßnahmen zur Anpassung an die neue Struktur ein“, heißt es.

Ein neues großes Klinikum

Gemeint ist damit: In Koblenz sollen Kemperhof und Evangelisches Stift zu einem Klinikum verschmelzen. Geplant ist für diese so genannte „Einstandortlösung“ ein Neubau in Moselweiß, der eine dreistellige Millionensumme kosten dürfte. Im kommenden Jahr sollen die Planungen hierfür konkretisiert werden, der Bau soll, so hieß es bereits im Juli, in zwei großen Bauabschnitten vonstatten gehen. Nach Vollendung des ersten Bauabschnitts kann das Stift wohl in einigen Jahren umziehen.

Ein genauer Baubeginn ist aber noch nicht definiert, wie die Pressestelle des GKM nun noch einmal auf Nachfrage unserer Zeitung unterstrich. Das Land Rheinland-Pfalz, das einen Großteil der Kosten tragen soll, muss erst die entsprechende Förderung bewilligen. Klar ist aber Stand jetzt: Gegen Ende der 2020er Jahre soll das neue Klinikum in Koblenz Dreh- und Angelpunkt des künftigen Gemeinschaftsklinikums werden, an dem vieles zusammenläuft.

Die Einstandortlösung ist der wohl größte Teil des Plans, das Gemeinschaftsklinikum in die Zukunft zu führen. Der Verbund mit seinen fünf Standorten – neben dem Stift und dem Kemperhof noch Heilig Geist in Boppard, St. Elisabeth in Mayen und Paulinenstift in Nastätten – war in den vergangenen Jahren finanziell ins Straucheln geraten. Nachdem die Übernahme des Gemeinschaftsklinikums durch den privaten Gesundheitsversorger Sana Anfang des Jahres überraschend scheiterte, begannen Gespräche im Kreise der GKM-Gesellschafter und der Unternehmensführung. Das Klinikum soll saniert und in kommunaler Trägerschaft weitergeführt werden. Unklar ist neben vielen Details noch die Zukunft des Standortes Nastätten sowie einiger Medizinischer Versorgungszentren.

Von Peter Meuer

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