Fahrradleichen in Koblenz
So viele Schrotträder sammelte die Stadt 2023 und 2024
Fahrradleichen am Koblener Hauptbahnhof
Matthias Kolk

Vor zwei Jahren hat die Koblenzer Verwaltung ihre Bemühungen verstärkt, Schrotträder aus dem Stadtbild zu entfernen. Dank eines Antrags der Freien Wähler gibt es nun Zahlen: Wie viele Räder wurden eingesammelt, wie hoch sind die Kosten?

Genau 521 herrenlose Fahrräder hat der kommunale Servicebetrieb in den Jahren 2023 und 2024 im Koblenzer Stadtgebiet eingesammelt und entsorgt. Die Entsorgungskosten hierfür beliefen sich auf insgesamt rund 2400 Euro. Die Zahlen veröffentlichte die Koblenzer Verwaltung nun nach einem Antrag der Stadtratsfraktion der Freien Wähler. Dieser wird auch im städtischen Ausschuss für Sicherheit und Ordnung am Mittwochnachmittag besprochen.

Fahrräder verursachen Kosten

Die Anzahl der eingesammelten Fahrräder und die dadurch verursachten Kosten zeigten, dass „wir ein echtes Problem haben“, sagte Christian Altmaier, der ordnungspolitische Sprecher und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Koblenzer Freien Wähler, in einer Pressemitteilung. Zu den 2400 Euro an Kosten kommentiert er, das sei Geld, das man sinnvoller einsetzen könne. „Stattdessen finanzieren wir unfreiwillig ein ‚Fahrrad-Bestattungsunternehmen’.“

Anfang 2023 hatte die Stadt Koblenz eine Offensive gestartet, um Fahrräder, die im öffentlichen Raum vor sich hinrosten, einzusammeln. Dass es dabei rechtliche Hürden geben würde, der Vorgang nicht unaufwendig ist, machten die Mitarbeitenden der Stadt schon damals deutlich. Zugleich hatten sie bereits entsprechende „Hotspots“ im Visier: In der Nähe der Bahnhaltestellen etwa befinden sich überdurchschnittlich viele zurückgelassene Fahrräder.

Appell an die Mitbürger

Altmaier appelliert an die Mitbürger, sich um ihre Fahrräder zu kümmern, zumal ein gepflegtes Rad nicht nur ein Beitrag zur Verkehrswende sei, sondern auch zur Stadtästhetik. Immerhin: Einige der geretteten Fahrräder werden versteigert, was der Stadtkasse zumindest einige Hundert Euro pro Jahr zurückbringt. Auch die Caritas macht sich um die Fundräder verdient, sie werden von „Carmen“ repariert, finden bei bedürftigen Menschen eine neue Heimat, so die Pressemitteilung weiter.

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