Bauprojekte in Koblenz
So sieht der neue Quartiersplatz in Neuendorf aus
Der neue Vorplatz der Peterskirche in Alt-Neuendorf ist fertig. Anlässlich der Feier zum 300-jährigen Kirchenbestehen wird er am 29. Juni feierlich eröffnet.
Stadt Koblenz/Andreas Lukas

Die Neuendorfer haben einen Ort in ihrem Koblenzer Stadtteil bekommen, wo sie sich unter freiem Himmel treffen können. Dabei wurden verschiedene Wünsche berücksichtigt. Das hat der neu gestaltete Platz zu bieten. 

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Wo einst nur triste Parkfläche zu sehen war, ist eine neu angelegte Begegnungsstätte entstanden: Der neue Quartiersplatz von Alt-Neuendorf wird am Sonntag, 29. Juni, ab 11.30 Uhr offiziell eingeweiht. Dazu lädt Baudezernent Andreas Lukas ein. Die Eröffnung wird beim Fest zum 300-jährigen Kirchenjubiläum an der Ecke Jakobstraße/Hochstraße abgehalten.

Aktuell wird der Platz schon genutzt: Es laufen die Vorbereitungen für das Fest zum 300-jährigen Kirchenbestehen.
Alexej Zepik

Wer sich den Platz anschaut, kommt aus dem Staunen nicht raus: Wo vorher löchriger Asphalt als Parkplatz für Autos vor der Kirche diente, ist ein helles Pflaster verlegt worden, neue Baumstandorte sind entstanden, Sitzbänke, Hochbeete mit blühenden Pflanzen und ein Rankgitter versprechen, dass dieser Platz sich zu einem guten Treffpunkt im Stadtteil für die Einheimischen entwickeln kann.

Dass hier anstelle des öden Asphalts ein Quartiersplatz gebaut werden konnte, hat mit dem Förderprojekt „Soziale Stadt Neuendorf“ zu tun, in dessen Rahmen der Umbau geschah. Die Planungen reichen einige Jahre zurück und waren auch in den städtischen Gremien immer wieder Thema.

Pilotprojekt für den städtischen Klimaschutz: Das Rankgitter, das irgendwann mit Pflanzen durchwoben sein wird, verdeckt nicht nur die Hauswand, sondern trägt durch die Begrünung auch zum besseren Klima am Ort bei.
Alexej Zepik

In den Planungsprozess einbezogen wurden auch die Einheimischen, um deren Wünsche und Bedenken zu erfahren. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Koblenz gab es auch intensive Abstimmungen mit dem Bistum Trier und der Kirche. Im November des vergangenen Jahres gingen die Bauarbeiten dann los.

Der umgestaltete Platz ist in zwei Bereichen geordnet, wodurch die Atmosphäre sich dort stark verändert hat. Direkt vor der Kirche sorgen Gehölze, Sitzmöglichkeiten und ein ebenerdiger Zugang für deutlich mehr Aufenthaltsqualität. So war von Anfang an wichtig, dass hier ein Treffpunkt für die Neuendorfer und die Vereine entsteht, aber auch ein würdiger Ort für die Kirchenbesucher. Fünf Bänken laden zum Verweilen ein.

Der Bereich für die Autos wurde durch Hochbeete davon abgegrenzt. Neun Wagen können hier abgestellt werden. Da in den Beeten mehrjährige, bunt blühende Stauden gesetzt wurden, sorgen diese für Farbtupfen am Ort. Laut Stadt spielt das große Rankgerüst aus Edelstahl eine wichtige Rolle für den Platz, denn damit wird die angrenzende Hausfassade begrünt. Daran ranken sich Pflanzen wie Klettergurke, Clematis und Pfeifenwinde empor. Die acht neuen Bäume sorgen zudem für Schatten auf dem Platz, was gerade in den vergangenen heißen Tagen Gold wert ist.

Die Stadt betont, dass der hohe Anteil an Begrünung „nicht nur eine besondere Atmosphäre im dicht bebauten Gebiet schafft, sondern zudem für Abkühlung im Sommer sorgt“. Das Rankgerüst dient übrigens als Prototyp für weitere vertikale Begrünungen im Stadtgebiet.

Die Wünsche der Bürger: Einheimische fänden es toll, einen Wochenmarkt im Viertel zu haben. In den Planungen wurde gezeigt, dass dazu der kleiner gehaltene Parkplatz an der Hochstraße gesperrt werden könnte, der durch Hochbeete vom Kirchplatz abgegrenzt ist.
Stadt Koblenz/Karbach

Auch hinter der Kirche am Leinpfad wurde gebaut: Hier steht den Bürgern jetzt ein Boule-Spielbereich zur Verfügung. Außerdem gibt es eine weitere Bank unter Bäumen. Nun liegt es an den Neuendorfern, sich diesen neuen Quartierplatz zu erobern und ihn mit Leben zu füllen.

Das Bauprojekt im Detail

Der gesamte achtmonatige Ausbau ist Teil des Förderprojekts „Soziale Stadt Neuendorf“ und wurde durch die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden mitfinanziert (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie Ministerium des Inneren und Sport). Geplant wurde das Projekt vom städtischen Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen, Landschaftsarchitekt Rainer Kronenberg wurde mit dem Projekt beauftragt, ausgeführt hat es Nickel Landschaftsbau. Die Kosten liegen laut Stadt bei 650.000 Euro. Ausgestattet wurde der Platz mit fünf Sitzbänken, einem Bücherschrank und einer Boulebahn, gepflanzt wurden vier Judasbäume und vier Ölweiden.

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