Die erste Grundschule in Hybridbauweise entsteht zur Zeit auf dem Asterstein. Nachhaltig und nach modernsten Konzeptionen entworfen wird am Standort der bestehenden Grundschule neuer Platz für sechs Klassen geschaffen. Oberbürgermeister (OB) David Langner informierte sich über den Baufortschritt.

Langner konnte sich über die Bestätigung von Architekt Jens J. Ternes freuen, dass sich die Maßnahme innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens bewege. So werde es bei den geplanten acht Millionen Baukosten bleiben, bei 1,88 Millionen Euro Landesförderung. Die Schulerweiterung könne wie geplant im Januar 2026 in Betrieb gehen.
Zum großen Glück für die Schule. „Wir platzen räumlich gesehen aus allen Nähten”, sagte Schulleiter Martin Lohmer. Er sei dankbar, dass man bei diesem Projekt in einem guten Miteinander aller Beteiligten zügig und problemlos vorankomme.
„Wir stehen hier an einem sogenannten Treppenhauskern”, erläuterte Architekt Ternes anschaulich die angewandte Holzhybridtechnik beim Rundgang. Dieses Konzept kombiniere Holz mit anderen Materialien, um eine Balance aus Stabilität, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten. Vor allem das Zusammenspiel von Holz und Beton bestimme die Überlegungen.

Ein Schulneubau müsse heute sehr flexibel sein. Faltwände und verschiedene Nutzungsmöglichkeiten der Räume seien gefordert. In Bezug auf Langfristigkeit sei hier vor allem die Option zu nennen, die Schule im laufenden Betrieb aufstocken zu können.
Es werde nach den modernsten Energiestandards gebaut, gestützt auf Erdwärmetechnik und eine dichte Hülle. Das bedinge natürlich eine leistungsfähige Entlüftungsinstallation, so Ternes. Ergänzt wird das Energiekonzept durch ein begrüntes Dach und eine Fotovoltaikanlage.
Obwohl es heute üblich sei, die Haustechnik komplett auf dem Dach zu installieren, habe man hier zugunsten der Möglichkeit des Aufstockens darauf verzichtet und einen eigenen Raum vorgesehen. Alleine die Haustechnik schlage heutzutage mit 40 bis 50 Prozent der Baukosten zu Buche.

Der künftige Schulbetrieb werde von der überlegten Planung profitieren. Viel Licht und gute Lärmdämmung sollen für optimale Lernbedingungen in den gut drei Meter hohen Räumen sorgen. Das alles gibt es nicht umsonst. Ternes: „Wir müssen wegen der energetischen Auflagen und den damit verbundenen größeren Dimensionen der Wände mit einer zusätzlichen Höhe von rund zwei Metern und einer zusätzlichen Breite von rund 80 Zentimetern planen.” Viel mehr Baumasse bedingt auch viel mehr Material.
Durch Beschaffenheit der Materialien sei auch die Planungskoordination viel aufwendiger als in früheren Zeiten. Die Fläche des zweigeschossigen Bauwerks wird pro Stockwerk 620 Quadratmeter betragen, es bleiben etwa 400 bis 430 Quadratmeter reine Nutzfläche. Der zweigeschossige Neubau entsteht in nachhaltiger Holzhybridbauweise und wird über ein Foyer und eine überdachte Pausenhalle mit dem Bestandsgebäude verbunden. Bei der Farbgebung orientierte man sich, als architektonische Metapher, am Rot-Ton des Ziegels am Hauptgebäude.

Ein Aufzug sorgt für die barrierefreie Erschließung aller Ebenen. Im Erdgeschoss sind ein teilbarer Mehrzweckraum mit Stuhllager, zwei Räume für die betreute Grundschule, eine Bibliothek, ein Elternsprech- oder Arztzimmer, zwei Differenzierungsräume sowie Toilettenanlagen inklusive eines barrierefreien WCs vorgesehen. Das Obergeschoss beherbergt zwei Klassenräume, zwei weitere Differenzierungsräume, Büros für Schulleitung, stellvertretende Schulleitung, Sekretariat und Schulsozialarbeit sowie ein Lehrerzimmer und zusätzliche WC-Anlagen.
Auch die Außenanlagen werden im Zuge der Maßnahme voraussichtlich im nächsten Jahr neugestaltet. Die Schulhoffläche wird in Richtung Bienhorntal erweitert, um zusätzliche Aufenthalts- und Bewegungsflächen für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Aktuell wird die Treppe im zweiten Treppenhaus eingeschalt. Die Wände beider Treppenhäuser im Obergeschoss befinden sich in der Schal- und Betonierphase.