Drei Badegäste bewahrten Mädchen im Freibad Oberwerth vor dem Ertrinken - Ehrung durch Polizei und Stadt
Sie retteten der kleinen Amira das Leben: Polizei und Stadt Koblenz würdigen Einsatz von Badegästen
Retteten Hassan Kassabs Tochter Amira das Leben (von links): Daniel Mrakic, Urs Hasselwander und Elena Reikowski (rechts).
Matthias Kolk

Es war kein normaler Freibadbesuch, für keinen von ihnen: Elena Reikowski, Daniel Mrakic und Urs Hasselwander wollten am 24. Juni im Schwimmbad auf dem Oberwerth in Koblenz eigentlich nur ein bisschen freie Zeit verbringen, als sie plötzlich um Leben und Tod kämpften. Aber nicht um ihr eigenes, sondern um das der vierjährigen Amira. Mit vereinten Kräften bewahrten sie das Mädchen vor dem Ertrinken. Dafür wurden sie am Mittwoch gewürdigt.

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Dass Amira noch lebt, ist vor allem der Verdienst der drei Badegäste. Polizei und Stadt taten deshalb etwas, was sie sonst nur selten machen: Sie ehrten den Einsatz von Amiras Lebenrettern ganz offiziell.

Reikowski, Mrakic und Hasselwander sind an diesem Mittwoch wieder einmal alle zur selben Zeit im Freibad Oberwerth. Unter anderem auch mit dabei: Polizeioberrat Eduard Schaab mit Kollegen, Bürgermeisterin Ulrike Mohrs und Familie Kassab mit ihrer Tochter Amira. Schaab hält drei Urkunden in den Händen.

Dann tritt er nach vorne und überreicht sie den drei Erstgenannten. „Für die vorbildliche Unterstützung der Polizei“ steht auf den Urkunden drauf. Der dann folgende Text ist der Versuch, in wenigen Worten zu beschreiben und zu würdigen, was Mrakic, Reikowski und Hasselwander am 24. Juni geleistet haben.

im Freibad Oberwerth würdigten Jörg Pfeffer, Leiter des Koblenzer Sport- und Bäderamtes, Bürgermeisterin Ulrike Mohrs und Polizeioberrat Eduard Schaab (von rechts) den Einsatz der drei Badegäste ganz offiziell.
Matthias Kolk

Rechtzeitig aus dem Wasser gezogen

Daniel Mrakic erinnert sich an die Situation an jenem Montag im Freibad noch genau. Er war es, der Amira aus dem Becken zog. Eigentlich habe er am Nichtschwimmerbecken nach seinem Patenkind Ausschau gehalten, als er plötzlich Amira leblos unter Wasser schweben sah: „Ich bin dann sofort ins Becken gesprungen und habesie rausgezogen.“ Kurz danach stand er erst einmal unter Schock, erzählt er.

Elena Reikowski war unmittelbar darauf eine der Ersthelfer, die versuchten, Amira wiederzubeleben, genauso wie Urs Hasselwander. Beide sind Ärzte, doch trotz ihrer Expertisen sei das kein alltäglicher Einsatz gewesen, betonen die beiden im Gespräch mit der RZ. Dafür aber war es ein Notfall, mit einem äußerst positiven Ausgang. Denn Amiras Reanimation glückte. Als der Rettungsdienst eintraf, atmete sie schon wieder. „Man kriegt Gänsehaut, wenn man jetzt sieht, dass es dem Kind gut geht“, sagt Reikowski, als sie das Mädchen am Mittwoch gesund im Freibad stehen sieht.

Polizeioberrat Schaab betont: Auch der Rettungsdienst und die Polizei, die nach dem Unfall innerhalb weniger Minuten in Person von drei Kräften im Freibad waren, hätten sehr gut und strukturiert gearbeitet. Vater Hassan Kassab ergreift bei der Ehrung der Badegäste am Mittwoch die Chance, sich bei allen Rettern seiner Tochter zu bedanken. „Danke, vielen Dank“, spricht er mehrfach in ihre Richtung. Von Polizei und Stadt gab es als Dank nicht nur die Urkunden: Allen dreien und auch Familie Kassab überreichte Bürgermeisterin Mohrs noch einen Gutschein – für einen hoffentlich ganz erholsamen Freibadbesuch mit ihren Familien.

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