Dass es momentan vielen schwerfällt, sich regelmäßig zu bewegen, kann der 27-Jährige, der mehrere Jahre in einem Koblenzer Fitnessstudio arbeitete, bevor er sich als Personaltrainer selbstständig machte, durchaus nachvollziehen. Schließlich brechen im Teil-Lockdown auch die sozialen Kontakte weg, die vorher beim Training gepflegt wurden: „Viele gehen nur wegen der Community ins Studio.“ Fällt dieser Anreiz weg, sinkt die Motivation.
Dabei ist es gerade in diesem Jahr besonders wichtig, etwas für den eigenen Körper zu tun, weiß Fischbach: „Die Leute sind öfter zu Hause, einige arbeiten im Homeoffice. Dabei bewegen sie sich fast gar nicht.“ Insbesondere Büromenschen müssten jetzt viel an ihrer Haltung arbeiten. Stattdessen wird im eigenen Heim nicht selten lediglich der Griff zum Plätzchenteller geübt. Um eine neue, gesündere Routine einzuüben, ist laut Fischbach vor allem eines wichtig: sich selbst ein Ziel zu setzen. Das könnte etwa heißen, endlich etwas gegen die Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen zu tun oder nicht weiter an Gewicht zuzulegen.
Was ein lohnendes Ziel ist, müsse jeder für sich selbst entscheiden, der eigene Antrieb zählt: „Wenn ich wirklich Bock auf dieses Ziel habe, dann bekomme ich das auch hin“, betont der ausgebildete Fitnesstrainer und Sporttherapeut. Um aus dem Wunsch nach Veränderung eine Routine zu formen, braucht es zunächst Geduld: „Eine neue Gewohnheit zu implementieren, dauert vier Wochen oder noch länger“, weiß Fischbach, der in der Vergangenheit auch als Coach im Profisport im Einsatz war.
Um in der Anfangsphase durchzuhalten, ist es wichtig, sich ein festes Zeitfenster für das Training zu setzen, rät er. Wer sonst länger zur Arbeit pendelt und derzeit im Homeoffice ist, kann die gewonnene Zeit dafür nutzen. Mindestens zwei- bis dreimal pro Woche sollte man ein Workout einplanen. Bei Anfängern, die sich bisher kaum bewegt haben, reichen 10 bis 15 Minuten für ein Dehnprogramm aus, betont Fischbach: „Es ist einfach nur wichtig, dass ich meine Routine habe.“
Anregungen für das passende Workout gibt es auch im Internet und in den sozialen Netzwerken, rät Fischbach. Er selbst postet auf Instagram sowie auf seinem Youtube-Kanal „Fitkoch Show“ Tipps für einzelne Übungen und Trainingsroutinen. Generell sollte man auf der Suche nach Ideen im Internet auf die fachliche Qualifikation des Anbieters achten, da eine falsche Ausführung von Übungen Schaden anrichten kann.
Viele Fitnesstrainer bieten nicht nur in Pandemiezeiten auch eine persönliche Betreuung über Videoanrufe an: „Für erfahrene Coaches macht es keinen Unterschied, ob man am Bildschirm Anweisungen gibt oder sich persönlich sieht“, ist der Koblenzer, der als Personaltrainer auch Patienten einer sportmedizinischen Praxis betreut, überzeugt.
Ob mit dem persönlichen Trainer oder einem selbst gestalteten Workout – das Wichtigste ist es, überhaupt in Bewegung zu kommen. Dazu zählen auch alle Aktivitäten an der frischen Luft. Denn diese stärken das Immunsystem und die Widerstandskraft des Körpers. Komplett auf Plätzchen verzichten, müsse man dann im Advent im Übrigen nicht, erklärt Fischbach: „Ich bin keine Fan von Verboten. In Maßen ist das völlig in Ordnung!“