Seit den Ostertagen plätschert das Trinkwasser aus den Kränen in der Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ nämlich gerade einmal mit einem Druck von 1,2 bar. Wenig oberhalb des gesetzlichen Mindestwerts von 1 bar, aber einiges unterhalb des gängigen Wasserdrucks von 3 bis 4 bar.
Die druckarmen Zeiten hatte man in der Siedlung dabei fast schon vergessen, denn aufgrund einer Baustelle sprudelte anderthalb Jahre lang das Wasser mit „Normaldruck“ aus den Hähnen. Jedoch nur bis Ostern, dann wurde die provisorische, überirdische Leitung, die aufgrund der Baustelle notwendig war, wieder abgestellt (RZ berichtete). Seitdem plätschert das kühle Nass „Unter der Fürstenwiese“ nur noch langsam.
„Und die Leute beschweren sich darüber zurecht. Denn es kann nicht sein, dass in einem hoch entwickelten Land wie der Bundesrepublik Deutschland solche Verhältnisse herrschen“, betonte Hans Ternes von den Grünen in der Ortsbeiratssitzung. Die Vertreter der beiden anderen Fraktionen, SPD und CDU, sahen dies ebenso. Es müsse einfach möglich sein in einem solch überschaubaren Gebiet wie dem Bereich „Unter der Fürstenwiese“ für einen entsprechenden Wasserdruck zu sorgen, so Eckhard Kunz (SPD). Die Häuser der Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ wurden vornehmlich in den 60er-Jahren errichtet. Und damals galten andere Maßstäbe als heutzutage, sagte August Hollmann (CDU). „Aber heute kann es nicht sein, dass man beim Duschen das Shampoo nicht aus den Haaren kriegt, weil der Wasserdruck in der Leitung so schlecht ist“, so August Hollmann.
Vor der Sitzung des Gülser Ortsbeirats lagen Ortsvorsteher Hermann-Josef Schmidt (SPD) jeweils verschiedene Anträge der Fraktionen des Ortsbeirats vor. Inhaltlich wichen sie allerdings kaum voneinander ab. Hermann-Josef Schmidt mahnte zur Einmütigkeit. Es bringe nichts, wenn der eine oder der andere versuche, sich bei dem Thema in den Vordergrund zu schieben. „Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, bekommen wir etwas hin“, betonte Hermann-Josef Schmidt. Unisono verabschiedete man schließlich den gemeinsamen Antrag.
Ausschlaggebend für den Wasserdruck ist nicht zuletzt der Höhenunterschied zwischen dem Abgabeort und der Entnahmestelle. Und hierbei ist die Siedlung „unter der Fürstenwiese“ gegenüber anderen Gülser Bezirken benachteiligt.