Alle Fraktionen im Stadtteil Güls unterschreiben einen gemeinsamen Antrag
Schwacher Wasserdruck in Gülser Siedlung: Ortsbeirat fordert bauliche Maßnahmen
Das Problem mit dem geringen Wasserdruck in der Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ beschäftigt jetzt auch die Lokalpolitiker in Güls. Sie haben das Thema in der jüngsten Ortsbeiratssitzung diskutiert. Foto: Katrin Steinert (Archiv)
Katrin Steinert

Die Druckschwäche in den Wasserleitungen der Gülser Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ will auch die Politik nicht länger hinnehmen. Nachdem sich Anwohner schon an unsere Zeitung gewandt (RZ vom Dienstag) hatten, verabschiedete der Gülser Ortsbeirats in seiner jüngsten Sitzung nun einstimmig einen Antrag aller Fraktionen, der die Stadtverwaltung auffordert, zeitnah die notwendigen baulichen Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit der Druck in den dortigen Wasserleitungen das in Koblenz normalerweise geltende Niveau erreicht.

Seit den Ostertagen plätschert das Trinkwasser aus den Kränen in der Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ nämlich gerade einmal mit einem Druck von 1,2 bar. Wenig oberhalb des gesetzlichen Mindestwerts von 1 bar, aber einiges unterhalb des gängigen Wasserdrucks von 3 bis 4 bar.

Die druckarmen Zeiten hatte man in der Siedlung dabei fast schon vergessen, denn aufgrund einer Baustelle sprudelte anderthalb Jahre lang das Wasser mit „Normaldruck“ aus den Hähnen. Jedoch nur bis Ostern, dann wurde die provisorische, überirdische Leitung, die aufgrund der Baustelle notwendig war, wieder abgestellt (RZ berichtete). Seitdem plätschert das kühle Nass „Unter der Fürstenwiese“ nur noch langsam.

„Und die Leute beschweren sich darüber zurecht. Denn es kann nicht sein, dass in einem hoch entwickelten Land wie der Bundesrepublik Deutschland solche Verhältnisse herrschen“, betonte Hans Ternes von den Grünen in der Ortsbeiratssitzung. Die Vertreter der beiden anderen Fraktionen, SPD und CDU, sahen dies ebenso. Es müsse einfach möglich sein in einem solch überschaubaren Gebiet wie dem Bereich „Unter der Fürstenwiese“ für einen entsprechenden Wasserdruck zu sorgen, so Eckhard Kunz (SPD). Die Häuser der Siedlung „Unter der Fürstenwiese“ wurden vornehmlich in den 60er-Jahren errichtet. Und damals galten andere Maßstäbe als heutzutage, sagte August Hollmann (CDU). „Aber heute kann es nicht sein, dass man beim Duschen das Shampoo nicht aus den Haaren kriegt, weil der Wasserdruck in der Leitung so schlecht ist“, so August Hollmann.

Vor der Sitzung des Gülser Ortsbeirats lagen Ortsvorsteher Hermann-Josef Schmidt (SPD) jeweils verschiedene Anträge der Fraktionen des Ortsbeirats vor. Inhaltlich wichen sie allerdings kaum voneinander ab. Hermann-Josef Schmidt mahnte zur Einmütigkeit. Es bringe nichts, wenn der eine oder der andere versuche, sich bei dem Thema in den Vordergrund zu schieben. „Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, bekommen wir etwas hin“, betonte Hermann-Josef Schmidt. Unisono verabschiedete man schließlich den gemeinsamen Antrag.

Ausschlaggebend für den Wasserdruck ist nicht zuletzt der Höhenunterschied zwischen dem Abgabeort und der Entnahmestelle. Und hierbei ist die Siedlung „unter der Fürstenwiese“ gegenüber anderen Gülser Bezirken benachteiligt.

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