Tag der Kinderhospizarbeit
Schüler aus Region Koblenz unterstützen Hospizgedanken
Viele ehrenamtlich Mitarbeitende des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes brachten sich im Vorfeld aktiv in das kreative Großprojekt ein, stellvertretend Marion Thiel, die in der Aula der St.-Franziskus-Schule den Schülern Einblicke in die Arbeit des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes gab.
André Hahn/St.-Franziskus-Schule Koblenz

Sie basteln, malen, singen, musizieren, schreiben Gedichte oder stellen etwas szenisch dar: Mehr als 40 Klassen aus 14 Schulen unterstützen den Hospizgedanken am Tag der Kinderhospizarbeit.

Etwa 40.000 Kinder und Jugendliche sind nach Schätzungen des Deutschen Kinderhospizverbandes in Deutschland lebensverkürzt erkrankt. Der Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar soll zum einen die Lebenssituation schwerstkranker Kinder und ihrer Angehörigen in die öffentliche Aufmerksamkeit rücken, zum anderen auf die Arbeit der Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland aufmerksam machen.

Aktuell begleitet das ambulante Kinder- und Jugendhospiz Koblenz 70 Kinder, die 2023 neu gegründete spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) Koblenz für Kids und Teens gGmbH, kurz PalliaKids, 35 Kinder – beides unter dem Dach des Koblenzer Hospizvereins. Ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes Koblenz besuchten im Vorfeld für den Aktionstag Schulen und berichteten aus der Arbeit mit den betroffenen Familien.

Miniroboter ermöglicht kranken Kindern Teilhabe am Unterricht

Das Thema wurde zum Beispiel im Ethik- oder Religionsunterricht integriert. Großes Interesse fand der sogenannte Avatar, teilt der Hospizverein mit. Es handelt sich hierbei um einen Miniroboter, der ins Klassenzimmer gestellt wird. Das erkrankte Kind kann vom Krankenbett aus den Robotor ansteuern und Licht- sowie Akustiksignale in das Klassenzimmer senden. Damit ist Teilhabe am Schulunterricht möglich. Das ambulante Kinder- und Jugendhospiz Koblenz konnte durch Spendengelder vier Avatare anschaffen. So könne ein Stückchen Alltagserleben in das Zuhause der erkrankten Kinder und Teenager ermöglicht werden – dem Leben zugewandt.

Die Schüler der an der Aktion teilnehmenden Schulklassen konnten ihre neu gewonnenen Erkenntnisse zur Kinderhospizarbeit kreativ verarbeiten: Collagen gestalten, basteln, malen, singen, musizieren, ein Gedicht schreiben, etwas szenisch darstellen oder einen Videoclip drehen – der Koblenzer Hospizverein will sich am Tag der Kinderhospizarbeit überraschen lassen, was die Schüler kreativ einbringen werden. Auf seinen sozialen Netzwerken werden die Beiträge im Laufe des 10. Februars veröffentlicht, kündigt der Hospizverein an – ein wichtiger Beitrag, um das Thema Kinderhospizarbeit in die Öffentlichkeit zu bringen, beispielsweise zur Spendengewinnung denn: Circa 60 Prozent der Unterstützungsleistung, die der gemeinnützige Verein seinen kleinen Patienten und deren Familien anbietet, seien ohne diese Mittel nicht möglich.

Ehrenamtskoordinatorin freut sich über die große Resonanz

Mehr als 40 Klassen von 14 Schulen aus der Region Koblenz und dem Rhein-Lahn-Kreis nehmen teil. Sonja Schweikert, Hospiz- und Palliativfachkraft sowie Ehrenamtskoordinatorin, die zusammen mit den Ehrenamtlichen das Projekt organisiert, freut sich über die große Resonanz. Sie sagt: „Viele der Schulklassen sind bereits das dritte Jahr in Folge mit dabei und unterstützen den Hospizgedanken. Wir und unsere Themen sind den Kindern und Jugendlichen vertraut. Viele fragen eifrig nach und erzählen offen über ihre eigenen Erfahrungen, wie zum Beispiel die Trauer über den Tod des geliebten Opas“. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Marion Thiel ergänzt: „Die jungen Menschen können sich durch unsere Schilderungen ein Bild davon machen, wie wir den Alltag schwersterkrankter Kinder und ihrer Familien mit vielen Möglichkeiten lebenswerter machen. Wir bedanken uns bei den vielen Schülerinnen und Schülern und den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die mit ihrem Interesse und ihren kreativen Ideen auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam machen und betroffenen Familien zeigen: Ihr seid nicht allein!“

Weitere Informationen unter www.hospizinkoblenz.de

Top-News aus der Region