Koblenz
Schängel will Seenotretter für einen Tag werden

Der Koblenzer Christoph Alsbach liebt die Nordsee. Sein gößter Wunsch ist es, für einen Tag Seenotretter zu werden.

Felix Bartsch

Koblenz. Da ist dieses Leuchten in den Augen, wenn Christoph Alsbach über den Norden und das Meer redet. Den "echten Schängel", wie er sich selbst bezeichnet, zieht es Jahr für Jahr an die Nordseeküste zum Urlaub. Für den Berufsfeuerwehrmann ist das so etwas wie nach Hause kommen. Ein Wettbewerb der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) soll ihm jetzt seinen größten Traum erfüllen: 24 Stunden bei der Seenotrettung auf dem Kreuzer "Berlin" in der Kieler Förde verbringen.

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Von unserem Mitarbeiter Felix Bartsch

Als Berufsfeuerwehrmann kennt sich der 37-Jährige mit Notfalleinsätzen und Blaulicht aus. Dennoch ist es vielleicht gerade diese für einen Rheinländer ungewöhnliche innere Nähe zum Norden, die für Alsbach den besonderen Reiz ausmacht. In dem Wettbewerb stellen sich Kandidaten einem Online-Voting. Unterstützer können dort unter Angabe ihrer E-Mail-Adresse abstimmen. Die Abstimmung endet am Donnerstag, 25. August, anschließend wird aus den zehn Kandidaten mit den meisten Stimmen der Sieger per Los gezogen. Dieser erhält dann ein Vorbereitungstraining und darf für 24 Stunden an Bord des Seenotkreuzers „Berlin“.

Diesen Platz hofft Alsbach, der beim letztjährigen Wettbewerb auf Platz sechs landete, in diesem Jahr gewinnen zu können. Seinen Wunsch bezeichnet er selbst als eine Verrücktheit, dennoch merkt man, wie ernst es ihm damit ist. An der DGzRS fasziniert ihn vor allem, dass sie sich nur aus Spenden und durch Sponsoren finanziert.

„Ich mache seit meiner Kindheit Urlaub an der Nordsee“, sagt Alsbach über seine Verbundenheit mit dem hohen Norden. Auf der einen Seite hat er hier in Koblenz selbst Familie und seine Eltern, auf der anderen Seite ist sein Großvater ein echter Bremer. Der Zwiespalt liegt also schon in der Familiengeschichte begründet. Dabei war die elterliche Entscheidung für die häufigen Nordseeausflüge eher von pragmatischer Natur. „Als Kind hatte ich starke Neurodermitis. An der Nordsee ist das Klima einfach gut für die Haut“, erklärt der Feuerwehrmann.

Aus diesen Ausflügen ist eine starke Verbundenheit erwachsen. Alsbach, der begeisterter Wattwanderer ist, hat in Cuxhaven Freunde gefunden, zu denen er engen Kontakt hält. Selbst seinen ältesten Freund, den er noch aus der „Windelzeit“ kennt, hat er im hohen Norden kennengelernt. „Ich muss einmal im Jahr über den Deich geguckt haben, ob das Wasser noch da ist“, fasst Alsbach dieses Gefühl in Worte.

Weitere Infos zum Wettbewerb und die Abstimmung unter www.werde.seenotretter.de

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