Koblenz
„Sanierungsfinale“ auf der Festung Ehrenbreitstein
„Sanierungsfinale“ auf der Festung Ehrenbreitstein

Die Sanierung für die Buga geht in ihre Endphase. So erhält die Fassade des Landesmuseums (vorn) ihren letzten Schliff, und auch die Lange Linie (oben rechts) wurde vor dem Verfall gerettet. Putz- und Naturfassaden wurden gründlich überarbeitet.

Thomas Frey

Koblenz - Die Festung Ehrenbreitstein ist eine der großen Attraktionen der Buga. Doch obwohl die Sanierungsfortschritte deutlich zu sehen sind, dürfte der Abschluss der wichtigsten Baumaßnahen eine Punktlandung werden. Nach der Sanierung ist vor der Sanierung: Wenn die Festung Ehrenbreitstein rechtzeitig zur Eröffnung der Buga wieder in ihrer vollen Schönheit zu bewundern ist, laufen hinter den Kulissen schon die Planungen für die Zeit danach.

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Koblenz – Die Festung Ehrenbreitstein ist eine der großen Attraktionen der Buga. Doch obwohl die Sanierungsfortschritte deutlich zu sehen sind, dürfte der Abschluss der wichtigsten Baumaßnahen eine Punktlandung werden.

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung: Wenn die Festung Ehrenbreitstein rechtzeitig zur Eröffnung der Buga wieder in ihrer vollen Schönheit zu bewundern ist, laufen hinter den Kulissen schon die Planungen für die Zeit danach. Denn wichtige Teile der insgesamt 40 Millionen Euro schweren Großinvestitionen können erst 2012 in Angriff genommen werden. Nachstehend die wichtigsten Zwischenergebnisse, die Wilfried Görke, zuständiger Architekt beim Mainzer Finanzministerium, jetzt öffentlich präsentierte.

Die Technik: Ein großer Teil der Sanierung ist für die Besucher gar nicht sichtbar. So mussten allein auf dem Vorgelände rund 100 Tonnen Bauschutt entfernt werden. Eine große Aufgabe ist die Ver- und Entsorgung. Sie muss in großen Teilen komplett erneuert werden.

Neu ist auch das Energiekonzept. 117 Meter tiefe Bohrungen wurden unternommen, um die Festung mit Erdwärme zu versorgen. Angenehmer Nebeneffekt: Die Wärmepumpentechnik hält die Eingriffe in die historische Substanz minimal.

Putz und Farbe: Architekten und Handwerker arbeiten nach Befund. Der neue Anstrich in Ockergelb orientiert sich am historischen Vorbild. Bei Putz und Mörtel sind sogar noch die preußischen Rezepturen komplett überliefert. Die Akteure handeln nach den vorgegebenen Mischungen.

Die Außenbereiche: Auch wenn nicht alle Bereiche der riesigen Festung saniert werden können, werden Buga-Besucher den Ehrenbreitstein im einwandfreien Zustand vorfinden. Das neue Infrastrukturgebäude am Rande des Niederberger Festungsvorfeldes ist weitgehend fertig. Der derzeit noch desolat erscheinende Schlossplatz im stark frequentierten rheinseitigen Festungsteil wird bis zur Buga hergerichtet. Er erhält eine barrierefreie Umrandung, sodass auch Behinderte ein ungetrübtes Erlebnis haben. Da wegen der Buga-Veranstaltungen schwere Fahrzeuge auf den Platz müssen, folgt die eigentliche Sanierung von Oberfläche und Untergrund erst 2012.

Die Dachebenen: Die Sanierung ist zur Buga weitgehend abgeschlossen, da die Ebenen zentrale Komponenten des neuen Festungsrundwegs sind. Ausnahme ist die Rheinbastion. Hier wurde nur die Fassade im Sinne der einheitlichen Gestaltung neu gefasst. Sonst wurden Beschichtungen und Begrünung der Dächer rekonstruiert. Die Flachdachlösung der 50er-Jahre, die feuchte Innenräume eher förderte als verhinderte, wurde weitgehend rückgebaut.

Große Traverse und Kuppelsäle: Der neue Multifunktionsaal wird ebenso fertig wie der Fahrstuhl zum Fahnenturm. Es wird eine Aussichtsplattform geben, die barrierefrei erreichbar ist. In der Tiefe können Besucher künftig die frühe Festungsgeschichte erkunden. Fraglich ist, ob das schon im April geht.

Lange Linie: Der unmittelbar an den Hauptzugang aus Richtung Niederberger Höhe angrenzende Festungsteil wird museal genutzt. Den Anfang macht die Buga-Schau des Landes. Der Innenhof erhält ein Glasdach, es wird ein kleines Weinlokal geben.

Beinhaus: Direkt am Fels gelegen, ist die Anbindung für eine Nutzung zu schlecht. (ka)

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